Ich war in London und plauderte mit einigen Freunden nach dem Iftar (Fastenbrechen) am 4. Juni in der Nacht auf Sonntag als ein Terroranschlag auf der London Bridge das Leben unschuldiger Menschen nahm. Die Menschen um mich herum an der Aziziye-Moschee, eine türkische Moschee im Norden von London, waren traurig, betrübt und erschöpft darüber, dass sie wieder aufgerufen werden, um dem Rest der britischen Gesellschaft zu vermitteln, dass der Islam eine Religion des Friedens ist und diese Terroristen und ihre Taten nichts mit ihrer Religion zu tun haben.
Sie waren auch wütend über die Möglichkeit, dass diese Angriffe etwas mit den heutigen Parlamentswahlen zu tun hatten. Man sieht sich als Muslim wieder mit der Notwendigkeit konfrontiert, zu zeigen, dass man als muslimische Briten für das Geschehene keine Verantwortung trägt.
Die 20-minütige Fahrt zum Hotel dauerte wegen den Sicherheitsmaßnahmen dreimal so lange, doch erlaubte uns dies über das zu diskutieren, was um uns herum vor sich ging. Wie betrachten sich die Menschen selbst, die sich als Muslime begreifen, unter ihren Mitbürgern? Wie sieht der Rest der Gesellschaft die Muslime? Und wie ändern solche Anschläge diese Dynamik? Dies sind Fragen von größter Bedeutung.
Was wissen wir über die Attentäter? Einer von ihnen war britisch. Die britischen Medien wurden nicht müde zu erwähnen, dass er ein britischer Bürger war, der in Pakistan geboren wurde, aber in Barking lebte. Er hatte eine arrangierte Ehe, betete hier und da, bat jemanden einmal zum Islam zu konvertieren und sprach über seine Absicht nach Syrien zu reisen, um für Daesh zu kämpfen. Ein Freund sagte, dass er durch den Konsum von YouTube-Videos radikalisiert wurde.
Als wir ins Hotel ankamen, versuchten die Nachrichtenkanäle zu verstehen, wie sich hier solch ein Angriff ereignen konnte, aber alle, Skynews, BBC und andere, stellten immer die falschen Fragen: Was wollen diese Islamisten von unserer Gesellschaft? Und wie können wir die gewöhnlichen Muslime erreichen, um ihre Radikalisierung zu verhindern? Sie scheinen sich immer noch nicht bewusst zu sein, dass der Islam nichts mit dem zu tun hat, was derzeit geschieht.
Als ich am Schreiben war, griffen einige Terroristen das iranische Parlamentsgebäude und das Mausoleum in Teheran an, Letzterer war Ayatollah Ruhollah Khomeini gewidmet. Mindestens zwölf Menschen wurden getötet. Die Daesh bekannte sich zu der Tat; dies war der erste Angriff auf iranischem Boden seit ihrer Gründung in Syrien und im Irak. Sie werden mehr über die Details erfahren, wenn sie diesen Artikel weiter lesen, aber einige Kommentare sind leicht vorherzusehen.
Man wird in den Nachrichten höchstwahrscheinlich nicht zu sehen bekommen, dass diese Angriffe durchgeführt wurden, weil diese Terroristen, die Art und Weise wie die Iraner leben, hassen. Niemand wird erzählen, dass ein junger Mann wütend war, nachdem er seinen Job verlor, bevor er dann in den Hinterhöfen von Teheran radikalisiert wurde, indem er YouTube-Videos schaute und schließlich beschloss als Terrorist Amok zu laufen. Niemand wird fragen, ob diese Angreifer arrangierte Ehen hatten oder im Iran geboren wurden oder von woanders kamen.
Werden Sie über all diese filigranen Details lesen, die uns nach dem Londoner Angriff überfluteten? Das glaube ich nicht. Wir werden darüber informiert werden, wie sehr Daesh den Iran hasst, wie die konfessionelle Politik im Irak und dem Rest der Region und die offene Unterstützung für Baschar Assads Regime in Syrien für diese Geschehnisse verantwortlich sind.
Nun, solche faulen intellektuellen Spielarten können den Daesh-Angriff in Kabul in der ersten Woche des Ramadan rechtfertigen; mindestens 90 Menschen wurden getötet und mehr als 400 Menschen wurden verletzt. All diese Angriffe fanden während des Ramadans statt, ein Monat der Besinnung und des Fastens, eine Zeit an der Muslimen verboten ist, sich gewalttätig zu verhalten. Das allein reicht aus, um zu zeigen, wie weit der Islam von Daesh entfernt ist.
Während britische Medienorganisation durch ihre eingehenden Analysen miteinander konkurrieren, um alle praktizierend Muslime mit dunkler Haut als potenzielle Terroristen darzustellen, versäumen sie es festzustellen, dass ein überwältigender Teil der Daesh-Opfer Muslime sind. Wie kann man radikalisierende YouTube-Videos mit dem verbinden, was in Kabul passiert ist? Es ist leicht den Iran, ihre Politiker und ihre Außenpolitik für das zu beschuldigen, was in Teheran gestern passiert ist. Aber einfach heißt nicht richtig.
Sie können sich fragen, wer schuld an den weltweiten Anschlägen ist. YouTube? Wieso nicht?