US-Sprecherin weicht PKK-Fragen von Daily Sabah-Korrespondenten aus

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 25.10.2017 00:00
Aktualisiert 26.10.2017 12:51
DHA

Dem Washington-Korrespondent von Daily Sabah, Ragıp Soylu, wurde am Dienstag von der Sprecherin des US-Außenministeriums Heather Nauert vorgeworfen, Angestellter einer „staatlicher-privaten Partnerschaft" zu sein. Grund für den Vorwurf war die Frage des Journalisten bezüglich dem gehissten Öcalan-Banner in Raqqa. Sie schien damit von der Frage ablenken zu wollen.

Nauert sagte, sie wisse nichts von dem Video, sie rufe alle Beteiligten dazu auf, „Handlungen zu vermeiden, die als offensiv empfunden oder zusätzliche Spannungen verursachen könnten". Sie vermied es, auf die unbestreitbare Verbindung der YPG mit der PKK einzugehen. Die PKK wird auch von den USA als terroristische Organisation eingestuft.

„Ich habe eine Frage zum YPG-Propagandavideo mit Öcalan gestellt, als Antwort darauf sagte mir Frau Nauert, dass ich für eine ‚staatlich-private Partnerschaft' arbeite. Als ich sagte, dass meine Zeitung privat ist, hat sie angedeutet, dass sie [Daily Sabah] staatliche Mittel erhalte. Relevanz? Keine", schrieb Soylu auf seinem Twitter-Account.

Die türkische Medienvereinigung hat den Vorfall in einer Erklärung verurteilt. Der Generalsekretär der Vereinigung, Ibrahim Altay sagte, dass Nauerts Haltung ein schwerer Verstoß gegen die Redefreiheit darstelle.

„Die Behauptungen der Sprecherin des Außenministeriums, die sich an den bekannten Journalisten Ragıp Soylu und seiner Zeitung Daily Sabah richteten, sind ein schwere Verstoß gegen die Meinungsfreiheit."

„Frau Nauert, deren Gehalt von den Steuerzahlern finanziert wird, wird dafür bezahlt, um Journalisten zufriedenstellende Antworten zu geben. Es ist inakzeptabel, dass sie die Frage persönlich nahm und einen Journalisten zurechtwies und als Sündenbock darstellte."

„Die Sprecherin hat versucht, die Gesellschaft davon abzuhalten informiert zu werden. (...) Wir verurteilen sie und ihre unangemessene Haltung aufs Schärfste", sagte Altay. Die Vereinigung sei besorgt über die Zukunft der amerikanischen Demokratie und den Arbeitsbedingungen für Journalisten.

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