Der Präsidentensprecher İbrahim Kalın sagte am Mittwoch, dass die Türkei Saudi-Arabien als einen Stabilitätsfaktor der Region betrachte, das möglicherweise die Krise zwischen Katar und den Golfländern lösen kann. Während der Pressekonferenz im Präsidentenpalast in Ankara betonte Kalın, dass Saudi-Arabien bei der Lösung der Krise eine wichtige Rolle spiele und bemerkte: „Ich muss deutlich machen, dass Saudi-Arabien im Rahmen dieses Konflikts einen ganz besonderen Platz hat. Arabien hat die Ressourcen und die Fähigkeit, diese Krise in der Region zu lösen."
Zuvor am Dienstag sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan: „Ich denke besonders, dass [König Salman] den Weg zur Lösung dieser Krise beschreiten sollte."
Kalın sagte, Ankara wolle alle Akteure in den Prozess der Versöhnung einbeziehen. „Unser Präsident hatte ein Telefongespräch mit Trump. Wir arbeiten mit allen diesen Ländern täglich zusammen, um eine Lösung für die Krise zu finden."
„Unser Ziel ist, dass diese Frage durch Verhandlungen gelöst wird und die Lage nicht eskaliert", betonte Kalın.
Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die Komoren, Bahrain, die Malediven und Jemen brachen die diplomatischen Beziehungen zu Katar am 5. Juni ab, weil sie das Land beschuldigen, den Terrorismus zu unterstützen. Auch Mauretanien schloss sich an, während Jordanien seine diplomatischen Beziehungen mit Katar herabstufte. Doha leugnet die Vorwürfe und charakterisiert sie als einen „ungerechtfertigten" Versuch, das Land diplomatisch zu isolieren. Die Türkei hatte sich kurz darauf dazu bereit erklärt, die Führung bei der Krisenlösung zu übernehmen.
Entsprechend den lokalen Medienberichten beschuldigen Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und die VAE im speziellen 59 Einzelpersonen und 12 Wohltätigkeitsorganisationen in Katar, Verbindungen zu Terroristen zu haben.
Die Liste umfasst auch den ägyptischen Vorsitzenden der „Internationalen Vereinigung der islamischen Gelehrten" Yousef el-Qaradawi. Der Antrag wurde offiziell von den katarischen Behörden abgelehnt.