Bundeskanzlerin Angela Merkel teilt die Kritik von Außenminister Sigmar Gabriel an den vom US-Senat beschlossenen Sanktionen gegen Russland.
"Es ist, vorsichtig gesagt, ein eigenwilliges Vorgehen des US-Senats", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Es sei befremdlich, dass bei der Sanktionierung russischen Verhaltens die europäische Wirtschaft ins Visier gerate.
"Das darf nicht sein." Wirtschaftliche Interessen und Sanktionsfragen dürften nicht miteinander vermischt werden.
Der US-Senat hatte für neue Sanktionen gegen Russland gestimmt. Russland soll so nach US-Darstellung für eine Einmischung in die Präsidentenwahl in den USA, die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und die Unterstützung der Regierung in Damaskus im syrischen Bürgerkrieg bestraft werden.
Gabriel stößt sich daran, dass dabei die EU-Firmen unter Druck gesetzt werden könnten, die sich am Bau der neuen Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligen. Dazu gehören unter anderem BASF und die österreichische OMV.