Botschafter Erdmann: Beziehungen zur Türkei werden bald bessere Zeiten erleben

KAAN ELBIR @kaanelbir
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.06.2017 00:00
Aktualisiert 15.06.2017 16:13
Botschafter Erdmann: Beziehungen zur Türkei werden bald bessere Zeiten erleben

Der deutsche Botschafter in Ankara, Martin Erdmann, nahm am Mittwoch bei der Abschlusszeremonie eines Baum-Projektes im Ballıca-Wald in Istanbul teil. Das Projekt läuft unter dem Motto „3 Millionen Syrer, 3 Millionen Bäume". Erdmann sprach am Rande der Veranstaltung mit der Daily Sabah über die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei.

„Die deutsch-türkischen Beziehungen sind über hundert Jahre alt. Es hat immer mal Schattenseiten gegeben, worauf dann wieder bessere Zeiten folgten. Die deutsche und türkische Gesellschaft sind so miteinander verwoben, dass wir aufeinander angewiesen sind", sagte Erdmann bezüglich den seit Monaten angespannten Beziehungen, besonders nach dem Incirlik-Streit und wies dabei auf die drei Millionen türkisch-stämmigen Menschen in Deutschland hin und auch auf die vier Millionen, die wieder in die Türkei zurückgekehrt sind. „Auch die Wirtschaft ist eine der Faktoren", fügte Erdmann hinzu und bekräftige die Bedeutung des beidseitigen Austausches.

„Die Türkei kann nicht ohne Deutschland. Deutschland kann nicht ohne die Türkei. Das muss man klar sagen. Deshalb werden die dunklen Wolken wieder vorüberziehen", so Erdmann.


Botschafter Martin Erdmann mit Daily Sabah Journalisten Kaan Elbir.

Bezüglich seines Besuchs beim inhaftierten „Welt"-Journalisten Deniz Yücel sagte Erdmann, dass sich Yücel für die breite Unterstützung aus der Türkei und Deutschland bedanke.

„Insgesamt geht es ihm gut", sagte Erdmann. Er habe sich ein „eigenes Bild" von der Situation im Silivri-Gefängnis machen können. Die Verhältnisse für ein Gefängnis seien „wirklich sehr gut".

Erdmann befindet sich seit 2015 in der Türkei und fühlt sich im Land nach eigenen Angaben sehr wohl. „Das Ereignis heute beweist das erneut. Ich bin persönlich sehr überrascht über die Professionalität dieser Pflanzaktion mit über drei Millionen Bäumen", sagte Erdmann und zeigte sich auch über die Tatsache positiv überrascht, dass türkische, syrische und deutsche Organisationen derart effizient zusammenarbeiten. Er fände es auch toll, dass mit dieser Aktion über Eintausend syrische Flüchtlinge „mit Brot und Arbeit" versorgt wurden.

Das von der deutschen Regierung geförderte und mit der Kooperation der türkischen „Darülaceze-Stiftung", der „Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit" (GIZ), dem „Internationalem Bund" (IB) und den Generaldirektionen für Forstwirtschaft der Bezirke Sarıyer und Beykoz geführte Projekt, zielte darauf ab, drei Millionen Bäume in Istanbul zu pflanzen.

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