Türkisches Religionsamt weist Spionagevorwürfe entschieden zurück

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 20.01.2017 00:00
Aktualisiert 20.01.2017 12:58
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Das türkische Präsidium für Religionsangelegenheiten (DIB-Diyanet) hat eine Bespitzelung von Gülenisten in Deutschland in ihrem Auftrag entschieden zurückgewiesen.

Diyanet habe Imame des türkischen Islamverbandes DITIB nie damit beauftragt, Informationen über Mitglieder ihrer Gemeinde zu beschaffen, sagte Diyanet-Chef Mehmet Görmez am Mittwoch deutschen Journalisten in Ankara.

Die DITIB-Imame in Deutschland bemühten sich lediglich, die Gläubigen vor dem Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) zu „schützen". „Es ist äußerst traurig, dass unsere Bemühung so dargestellt wird, als würden die Diyanet-Beauftragten Spionage betreiben", sagte Görmez mit Blick auf die Imame.

„Natürlich ist es nicht möglich, diese Anschuldigungen zu akzeptieren." Kein Imam dürfe „Informationen über das Privatleben von jemandem aus seiner eigenen Gemeinde" mit anderen teilen. Sollten einzelne Personen falsch gehandelt haben, werde das untersucht.

Görmez betonte, Diyanet sei eine religiöse Einrichtung und kein Instrument türkischer Außenpolitik. „Wir waren nie dort, wo wir nicht erwünscht gewesen sind", sagte der Diyanet-Chef.

Ditib ist der deutsche Ableger der türkischen Religionsbehörde und der größte Moscheeverband in Deutschland. Ungefähr 900 Imame und 110 weibliche Religionsgelehrte, die von Ankara entsandt wurden, leisten ihren Dienst momentan in Deutschland.

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