Barzani: „Unterstützung für die PYD ist Unterstützung für die PKK“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 24.03.2016 00:00
Aktualisiert 24.03.2016 16:14
Reuters

Als der Präsident der Autonomen Region Kurdistans, Masud Barzani, über seine Meinung nach der Vertiefung der militärischen Verbindung von der USA und der PYD gefragte wurde, antwortete er: „Jede Unterstützung für die PYD bedeutet die Unterstützung der PKK. Sie sind ein und dasselbe." Die Vereinigten Staaten, der NATO-Verbündete der Türkei, zog für seine engen Beziehungen mit der PYD harte Kritik seitens Ankara auf sich. Während die PYD Waffenunterstützung von der USA erhält, kämpft sie gegen die Daesh und die syrische Opposition, die vom Westen unterstützt wird. In einem Interview mit Al-Monitor am Mittwoch, wurde Barzani gefragt, ob die Amerikaner glauben, dass die PKK und die PYD dasselbe sind, worauf er: „Sie wissen es sehr wohl, aber sie wollen nicht sagen, dass sie es wissen."

Barzani sagte, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan „ein besseres Verständnis für den kurdischen Fakt hat, als die meisten". Er sagte, dass die Politik der Türkei, die die Kurden verleumdeten, mit Erdoğan als Ministerpräsident beendet wurde. „Als Erdoğan als Ministerpräsident agierte, war es er, der nach Erbil kam, und sagte, dass die Ära der Verleumdung der Kurden vorbei sei. Das war eine wichtige Entwicklung". Er fügte hinzu: „Was ich von Erdoğan hörte, habe ich von keinem anderen gehört."

Als Kommentar zum Schicksal des Kurdenversöhnungsprozesses, die einseitig von der PKK im Juli letzten Jahres beendet wurde, sagte Barzani, dass es ihm gefallen hätte, wäre der Friedensprozess nicht abgebrochen worden, und betonte, dass sie ihr Bestes getan hatten, den Friedensprozess in Gang zu halten.

Laut Barzani, war es ein historischer Fehler, dass die pro-kurdische Demokratische Partei der Völker (HDP) dagegen war, mit der Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) eine Koalition zu bilden. „Nach den Wahlen am 7. Juni 2015, bei den die HDP 80 Sitze im Parlament erhielt, gaben wir eine Erklärung ab, in der wir schrieben, dass es ein historischer Fehler wäre, wenn sie nicht Teil einer Koalitionsregierung (mit der AK-Partei) würden. Zu dieser Zeit dachte ich, dass die AKP die HDP nicht als Teil für eine Koalitionsregierung akzeptierte, doch hörte ich von den Leuten innerhalb der HDP, dass sie es waren, die nicht Teil der Koalition sein wollten. Ich denke, das war ein großer Fehler."

Barzani brachte seine Besorgnis über die Terroraktivitäten der PKK zu Wort, und sagte, dass er Angst hat, dass die PKK-Attacken zu einem ethnischen Konflikt zwischen den Türken und den Kurden führen könnte.

Zu den Beziehungen zwischen der Autonomen Region Kurdistans und der Türkei sagte Barzani: „Anfangs war die Türkei gegen den Föderalismus von Kurdistan, und nun schauen sie sich unsere Beziehungen an. Solange das Referendum nur für das irakische Kurdistan ist, und dies mit den Kurden in der Türkei nicht zu tun hat, sollte es kein Problem geben. Daher hoffen wir, dass die Türkei begreift und versteht, was Kurdistan will. Aber zur gleichen Zeit werden wir mit Bagdad und dem Iran reden (Also nicht nur mit der Türkei). Wir wollen, dass wir dies auf eine ruhige und ausgeglichene Art und Weise tun."

Zur Frage, ob Ankara die Unabhängigkeit des irakischen Kurdistan anerkennen würde, behauptete Barzani: „Falls die derzeitige (AKP) Regierung das unabhängige Kurdistan nicht anerkennten sollte, glaube ich, dass es keine andere Regierung in der Türkei tun würde."

Unteranderem sagte Barzani, dass die Autonome Region Kurdistans keinen Druck von Ankara gegen die Bekämpfung der PKK spürte, und betonte, dass sie ihre eigene Tagesordnung in Bezug auf die PKK haben. „Auf jeden Fall sollte die PKK Sinjar verlassen, und wir wollen, dass sie Sinjar friedlich verlassen – nicht mit Gewalt", sagte er.

Bei einem Interview mit Sky News Arabic, sagte Barzani, dass das Schicksal der Kurden in Syrien ungewiss sei, da sie als Kriegswerkzeug verwendet werden. „Ich weiß nicht, was mit den Kurden passieren könnte, wenn der Krieg beendet ist, weil weder die syrische Verwaltung noch die Opposition ihre Rechte anerkennt." Er betonte, dass es viele politische Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten zwischen den Kurden in Syrien gibt, und sagte, dass das kurdische Volk viele Möglichkeiten aus diesen Grund verpasst.

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