Türkische Währungshüter halten Leitzinsen bei 24 Prozent konstant

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.12.2018 00:00
Aktualisiert 13.12.2018 15:31
EPA

Die türkische Zentralbank hält die Zinsen konstant, will aber notfalls die Zügel weiter straffen. Wie an den Finanzmärkten weitgehend erwartet, tasteten die Währungshüter den Schlüsselsatz am Donnerstag nicht an.

„Die im letzten Zeitabschnitt veröffentlichten Daten zeigen, dass der Trend zum Ausgleich in der Wirtschaft deutlicher geworden ist", hieß es in der Erklärung der Bank im Anschluss ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr.

Mitte September hatte die Zentralbank den Leitzins von 17,75 auf 24 Prozent angehoben. Die Notenbanker machten nun deutlich, dass sie eine weitere Erhöhung erwägen, falls die Preisentwicklung es erfordern sollte. Die Landeswährung Lira hat dieses Jahr kräftig Federn lassen müssen. Der Wechselkursverfall hatte die Inflation im Land stark zugenommen, was die Notenbank auf den Plan rief. Mittlerweile hat der Preisauftrieb aber etwas nachgelassen.

Die wiederholte Kritik des einflussreichen Staatspräsidenten und erklärten Zinsgegners Recep Tayyip Erdoğan an der Zentralbank hatte unter Anlegern Zweifel aufkommen lassen, ob die Währungshüter unabhängig agieren könnten. Durch die letzte Zinserhöhung widerlegte die türkische Zentralbank diese Befürchtungen. Das Bruttoinlandsprodukt der Türkei legte bedingt durch ein gedrosseltes Wachstum im Sommer nur noch um 1,6 Prozent zum Vorjahr zu - der schwächste Zuwachs seit dem Putschversuch im Sommer 2016.

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