Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der ukrainischen Regierungspartei, Alexej Gontscharenko, sprühte mit roten Buchstaben auf ein Originalstück der Berliner Mauer vor der deutschen Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew: „NEIN!"
Die deutsche Botschaft in der Ukraine stellte das Mauerstück vor sechs Jahren als Denkmal für das Ende des Kalten Krieges auf. Doch der 36-jährige Gontscharenko stellte sich dabei etwas anderes vor. Für ihn ist das Mauerstück ein „Symbol der Okkupation Europas durch den Kreml", wie er nach seinem Graffitiangriff live im Fernsehen sagte.
Der Protest des Parlamentariers richtete sich aber nicht gegen Russland, sondern gegen den deutschen Botschafter in Kiew. Ernst Reichel sprach am Dienstag zur ukrainischen Nachrichteagentur RBK-Ukrajina und sorgte für Empörung. „Die Präsenz russischer Truppen in der Ostukraine sind kein Hindernis für Regionalwahlen", sagte der Botschafter.
Zudem untermauerte Reichel seine Aussage mit einem DDR-Vergleich, der in der Ukraine gar nicht gut ankam: „Die letzten Parlamentswahlen in der DDR, die das kommunistische Regime ablösen sollten, fanden in Anwesenheit der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte und in Existenz des kommunistischen Regimes der DDR statt", sagte er
Daraufhin entschied sich der Parlamentarier für einen derartigen Protest und befand sich mit mehreren Sprühdosen vor der deutschen Botschaft.