Am Samstag protestierten 2.000 Menschen in der österreichischen Hauptstadt Wien gegen das von der Regierung geplante Integrationspaket.
Die Demonstration wurde von der Dokustelle Muslime, vom Netzwerk Muslimische Zivilgesellschaft und dem Jugendrat der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (JIGGiÖ) organisiert.
Die Aktion startete auf dem Platz der Menschenrechte und zog dann über den Ring auf den Ballhausplatz und zum Minoritenplatz. Bei der Kundgebung gehe es nicht nur um das Kopftuchverbot, sondern auch um Menschen- und Minderheitsrechte, hieß es im Vorfeld.
„Der Ausbau von Überwachungsmaßnahmen oder Beschränkungen des Demonstrationsrechtes betreffen nicht nur Musliminnen, sondern uns alle", erklärten die Organisatoren am Samstag in einer Pressemitteilung. Bei der Demo waren dann auch etwa Schilder mit der Aufschrift „Nein zum Kopftuchverbot" oder „I love my hijab" zu sehen.
Das Integrationspaket ist Teil eines neuen Regierungsprogramms der Großen Koalition, bestehend aus der sozialdemokratischen SPÖ und der Volkspartei ÖVP. Schon seit einigen Monaten pocht der österreichische Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) darauf, ein neues Integrationsgesetz zu verabschieden.
Durch das Paket soll es neben dem Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst auch ein Verbot der Vollverschleierung im öffentlichen Raum geben.