Die belgische Polizei hat bei Razzien in Brüssel elf Terrorverdächtige festgenommen. Bei den Razzien in verschiedenen Teilen der belgischen Hauptstadt seien neun Häuser durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Durchsuchungen gab es demnach auch in Molenbeek, dem Stadtteil, aus dem mehrere der Attentäter der Anschläge von Paris und Brüssel stammten.
Die Razzien zielten den Angaben zufolge auf mutmaßliche Terroristen ab, die aus Syrien zurückgekehrt seien. Waffen oder Sprengsätze wurden demnach nicht gefunden. Die elf Festgenommenen würden nun befragt, hieß es. Der Fall stehe nicht in Verbindung mit den Anschlägen von Paris im November 2015 und in Brüssel im März 2016, betonte die Staatsanwaltschaft.
Die Behörden in Belgien sind seit den Anschlägen im vergangenen Jahr in Brüssel in erhöhter Alarmbereitschaft. Am 22. März 2016 waren bei Daesh-Anschlägen am Flughafen und in einem U-Bahnhof im EU-Viertel 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden.
In den vergangenen Jahren wurden in Belgien mehrere Menschen inhaftiert, die Daesh-Terroristen in Syrien rekrutiert hatten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch gelang es einem von ihnen im vergangenen Jahr aus Belgien zu flüchten, obwohl er wegen derartiger Rekrutierungen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war. Bei dem Mann handelte es sich demnach um einen Freund eines der Brüssel-Attentäter.