Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Mittwoch die kleine Bana Alabed im Präsidentenkomplex in Ankara empfangen. Bana erlangte weltweit Aufmerksamkeit als ihre Mutter in ihrem Namen aus dem besetzen Aleppo von dem Bürgerkrieg vor ihrer Haustür twitterte.
Als die Bombardierungen vergangene Woche wieder heftiger wurden, verschwand auch Bana von Twitter. Nachdem ein paar Tage Funkstille herrschte, twitterte sie Anfang dieser Woche wieder ein Lebenszeichen: Sie ist sicher evakuiert worden und mit ihrer Familie in der Türkei angekommen. Daraufhin lud der türkische Präsident ihre gesamte Familie zu sich ein.
Die kleine Bana erzählte bei dem Treffen von dem schwierigen Alltag in Aleppo in den vergangenen Wochen. Häuser und Schulen seien bombardiert worden. Es hätte keinen Zugang weder zu Medizin noch zu Wasser oder Lebensmitteln gegeben.
„Ich hatte eine schreckliche Angst das Haus zu verlassen", erzählte sie dem Präsidenten. Sie habe sich immer Sorgen um ihre gesamte Familie gemacht.
„Vielen Dank, dass sie die Kinder von Aleppo unterstützt haben und uns aus dem Krieg befreit haben", sagte Bana zu Erdoğan. Er umarmte sie und ihren kleinen Bruder daraufhin.
Banas Account wird von ihrer Mutter verwaltet. Sie ist Englischlehrerin und postet im Namen ihrer Tochter Kurznachrichten aus der besetzten Stadt für die ganze Welt. Der Account der kleinen Syrerin erreichte binnen weniger Wochen 320.000 Follower.
Sie teilte Fotos und Videos ihres Lebens im fast sechsjährigen Bürgerkrieg, zusammen mit Updates zu Luftangriffen, die ganze Teile der Stadt in Schutt und Asche ließen.
Noch während sie in Aleppo unter Beschuss standen wandte sie sich per Twitter an den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und twitterte: „Herr Mevlüt Çavuşoğlu, gestern hatten wir noch Hoffnungen, aber was passiert jetzt? Bitte helfen Sie uns jetzt." Es sei keine Zeit mehr übrig, fügte sie hinzu.
Çavuşoğlu antwortete darauf, dass sie die Hoffnung nicht verlieren soll. „Die Türkei hört deinen [Hilfe-]Ruf. Wir arbeiten hart daran, deinen und den Alptraum vieler anderer syrische Kinder schnellstmöglich zu beenden."