Die Türkei wird die Erkundung der Kohlenwasserstoffressourcen im östlichen Mittelmeerraum entschlossen fortsetzten. Dies sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten der Türkischen Republik Nordzypern (TRNC), Ersin Tatar, in Ankara.
„Kein Projekt, das die Türkei oder die Türkische Republik Nordzypern ignoriert, kann im östlichen Mittelmeerraum verwirklicht werden", so Erdoğan.
„Wir werden die Rechte der türkischen Zyprioten mit demselben Engagement weiterhin verteidigen." Die Probleme in der Region würden von der „unversöhnlichen Einstellung der griechischen Zyprioten" verursacht.
In Bezug auf die Vereinigung der Insel Zypern betone Ministerpräsident Tatar die Bedeutung des Engagements der Türkei.
„Die Türkei muss ein Garant für ein Abkommen über die Vereinigung Zyperns bleiben." Die türkischen Zyprioten seien zufrieden mit der entschlossenen Haltung der Türkei in dieser Frage.
Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland unterstützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Mehrere Versuche einer Aussöhnung gingen ins Leere, 2004 scheiterte ein von der UN vorgelegter Plan für eine Wiedervereinigung. Im Mai 2015 wurden die Verhandlungen unter UN-Vermittlung wieder aufgenommen – doch scheiterte diese 2017 ebenfalls.
Sollte eine politische Einigung gefunden werden, müssten die Einwohner in beiden Teilen Zyperns der Vereinbarung in einem Referendum zusätzlich zustimmen. 2004 hatten sich die türkischen Zyprioten in einer Volksabstimmung für eine Wiedervereinigung ausgesprochen, die griechischen Zyprioten im Süden stimmten dagegen.