Freigelassene Matrosen in Istanbul angekommen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.07.2019 14:47
DHA

Sechs türkischen Matrosen, die in Libyen von Truppen des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar am 1. Juli freigelassen wurden, sind in die Türkei zurückgekehrt.

Dabei handelt es sich namentlich um Onur Çakır, Mehmet Yılmaz Odabaşı, Eyüp Eryılmaz, Necmettin Demirhan, Eren Çakır und Birol Kutlu. Sie wurden am Dienstag von der Hauptstadt Tripolis nach Istanbul geflogen.

Onur Çakır erzählte gegenüber den anwesenden Reportern, dass er bei seiner Gefangenschaft nur begrenzt Internetzugang besaß, aber dennoch zeitweise Verbindung nach Außen aufbauen konnte. „Immer wenn sich die Möglichkeit ergab, habe ich Kontakt zu meiner Familie aufgebaut. Was uns widerfuhr, habe ich versucht, meiner Familie nicht bemerken zu lassen."

Sichtlich erleichtert zeigte sich Eryüp Eryılmaz. Sein Dank gelte insbesondere dem türkischen Präsidenten und den Verantwortlichen des Außenministeriums, die die Matrosen in der Botschaft in Libyen betreut hätten. „Möge Gott mit ihnen allen zufrieden sein."

Am 28. Juni hatte Haftars selbsternannte Libysche Nationalarmee (LNA) kommerzielle Flüge in die Türkei verboten. Zudem wurden „alle Schiffe und türkischen Flugzeuge" zu „feindlichen Zielen" erklärt. Im Anschluss waren die türkischen Matrosen vor Ort festgenommen worden.

Daraufhin forderte das türkische Außenministerium Haftar auf, die türkischen Staatsbürger unverzüglich freizulassen und hielt die Option einer militärischen Intervention offen. Die Truppen des abtrünnigen Generals reagierten schließlich und ließen die sechs türkischen Matrosen am 1. Juli wieder frei.

Seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem Land Chaos. Die Nato hatte dort unter einem UN-Mandat in den Bürgerkrieg eingegriffen und maßgeblich zur Entmachtung Gaddafis beigetragen. Mangels Plänen für die Zeit danach entstand ein Machtvakuum, das Milizen, Banden und Terroristen ausnutzten. Die Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar hat von der instabilen Situation profitiert und weite Teile des Landes unter seine Kontrolle gebracht.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen