Jegliche Feindseligkeiten der Truppen von Chalifa Haftar gegen die Türkei, würden schwere Konsequenzen verursachen, sagte Verteidigungsminister Hulusi Akar am Sonntag. Auf jegliche Aggressionen werde man reagieren. "Wir werden Vergeltung auf die wirkungsvollste und stärkste Weise üben."
Akar Aussage kam nachdem der abtrünnige libysche General Haftar seinen Truppen befohlen hatte, türkische Schiffe und Einrichtungen in der Region anzugreifen. Haftar habe die Luftwaffe angewiesen, türkische Schiffe in libyschen Hoheitsgewässern anzugreifen, sagte sein Sprecher Achmed al-Mesmari am Freitagabend. Auch türkische Firmen und Einrichtungen in Libyen würden von Haftars Truppen künftig „als legitimes Ziel angesehen".
Nach dem G20-Gipfel in Japan sagte Akar gegenüber den Reportern, dass die Türkei versuche, zum regionalen Frieden und Stabilität in Libyen beizutragen. Man sei jedoch gegen jegliche Feindseligkeiten vorbereitet.
Die von Haftar angeführte libysche Nationalarmee hatte im April eine überraschende Offensive gegen die Hauptstadt Tripolis gestartet, die das Land möglicherweise wieder in den Bürgerkrieg ziehen könnte. Regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars liefern sich seither erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt. Nach UN-Angaben wurden bisher mehr als 650 Menschen getötet und 3500 weitere verletzt.
In dem Land herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.