Türkei kritisiert Glorifizierung von FETÖ-Chef Fetullah Gülen in US-Bericht

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 23.06.2019 19:27
Aktualisiert 24.06.2019 10:21
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Außenamtsprecher Hami Aksoy hat einen US-Bericht kritisiert, worin der Anführer der terroristischen Gülen-Sekte (FETÖ), Fetullah Gülen gelobt wird. Auch die Antisemitismusvorwürfe und Darstellungen zum Fall Brunson wurden zurückgewiesen. Es geht dabei um den „Internationalen Bericht zur Religionsfreiheit 2018", der am Freitag vom US-Außenministerium veröffentlicht wurde.

Die Beschreibung der Person Gülens als „muslimischer Gelehrter" und „politische Figur" sei nicht hinnehmbar, betonte Aksoy am Samstag. Dies zeige, dass der Putsch mit vom 15. Juli mit 251 Todesopfern „entweder ignoriert oder unterstützt" werde. Es sei ein „heuchlerischer Ansatz", den Drahtzieher eines Putschversuches zu glorifizieren und sich zugleich als Verteidiger der Demokratie zu präsentieren.

Im Juli 2016 hatten die Gülenisten versucht, die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzten. Bei dem Putschversuch wurden 251 Menschen getötet und fast 2.200 verletzt.

Das türkische Außenministerium verurteilte zudem die Behauptung, wonach das türkische Gerichtsurteil gegen den US-Pastor Andrew Brunson ein Verstoß gegen die Religionsfreiheit ist. „Pastor Brunson ist nicht wegen seiner religiösen Überzeugung, sondern wegen seiner Beteiligung am Terrorismus zum Straftäter geworden" Seine Freilassung sei das Resultat eines Gerichtsbeschlusses und nicht die Folge von Drohungen und Sanktionen.

Der US-Pastor war im Dezember 2016 im westtürkischen Izmir wegen Terror- und Spionagevorwürfen inhaftiert und zu etwas mehr als drei Jahren Haft verurteilt worden. Im Juli 2018 wurde seine Untersuchungshaft aufgrund gesundheitlicher Probleme zum Hausarrest umgewandelt. Schließlich ordnete das Gericht im Oktober 2018 aufgrund der bisher verbüßten Zeit seine Freilassung an.

Aksoy monierte außerdem, dass der Bericht die Türkei als ein „antisemitisches" Land darstelle. „Während das US-Außenministerium Israels aggressives Verhalten gegenüber der Harem-i Sharif, einem der heiligsten Orte des Islams, nicht kritisiert, scheuen sie sich nicht davor, die Reaktion der Türkei auf die Dutzenden israelischen Morde an den Zivilisten im Gazastreifen als ‚antisemitisch' zu bezeichnen' (...). Dies zeige, dass der Bericht nicht ernstzunehmend sei.

Die Religionsfreiheit werde allen Menschen in der Türkei – insbesondere den Minderheiten - gewährt. Die Regierung werde weiterhin alles tun, um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.

„Hätte man vor dem Verfassen dieses Berichts Informationen von den religiösen Minderheiten in der Türkei eingeholt, bestünde kein Zweifel daran, dass der Bericht viel realistischer und seriöser geworden wäre."

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