Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Samstag gesagt, dass die Türkei es ablehne, dass Jerusalem als israelische Hauptstadt zur vollendeten Tatsache erklärt wird.
„Wir lehnen die Anstrengungen zur Schaffung neuer vollendeter Tatsachen in Jerusalem ab", sagte Erdoğan auf dem 5. Gipfeltreffen der Staatschefs der „Konferenz für Interaktion und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien" (CICA) in Tadschikistans Hauptstadt Duschanbe.
Die Konferenz beschäftigt sich mit politischen, wirtschaftlichen, humanitären und ökologischen Fragen, neuen Herausforderungen und Bedrohungen.
Erdoğan sagte außerdem, dass die Türkei eine aktive Haltung in der Palästina-Frage habe. Er forderte auch alle Länder auf, die Resolutionen der Vereinten Nationen und den historischen und rechtlichen Status Jerusalems zu respektieren.
Jerusalem bleibt im Zentrum des israelisch-palästinensischen Konflikts, und die Palästinenser hoffen, dass das derzeit besetzte Ost-Jerusalem irgendwann die Hauptstadt des unabhängigen Staates Palästina sein wird.
Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Seitdem wird Jerusalem von Israel als ungeteilte Hauptstadt beansprucht. Dieser Anspruch wird jedoch international nicht anerkannt. Gemäß dem Abkommen des Oslo-Friedensprozesses müssen Palästinenser und Israelis gemeinsam über den Endstatus von Jerusalem entscheiden.
Unter anderem ging der türkische Präsident auch auf den Syrien-Konflikt ein und sagte, dass die Türkei ihre Bestes tue, um den Bürgerkrieg zu beenden und dort für Stabilität zu sorgen. Er betonte, dass die Türkei fast 4 Millionen Syrer beherberge.
Die Türkei kämpfe gegen die PKK, ihren syrischen Ableger YPG und die Terrororganisation Daesh, die alle die Zukunft Syriens bedrohen. Die Anstrengungen, eine Terrorgruppe durch die Bewaffnung einer anderen zu bekämpfen, nur zu mehr Blutvergießen führen würde. Dabei bezog er sich auf die US-Unterstützung für den syrischen PKK-Ableger YPG.
Vor seiner Rede bei dem Gipfeltreffen hatte sich Erdoğan mit seinem tadschikischen Amtskollegen Emomali Rahmon getroffen. Das Treffen im Präsidentenpalast dauerte etwa eine halbe Stunde.