Erdoğan und Merkel besprechen Syrien und Anti-Terror-Kampf

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 30.12.2018 00:00
Aktualisiert 31.12.2018 11:13
Archivbild

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Sonntag mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonisch über die jüngsten Entwicklungen in der Syrien-Krise und dem Kampf gegen den Terror gesprochen.

Laut Quellen aus der Präsidentschaft haben die beiden Staatschefs über irreguläre Migration nach Europa sowie die bilateralen Beziehungen der Länder besprochen.

Merkel habe in einem Telefonat mit Erdoğan die Erwartung geäußert, "dass die Türkei mit Zurückhaltung und Verantwortung auf den angekündigten Rückzug der US-Truppen aus Syrien reagieren werde", erklärte Vizeregierungssprecherin Martina Fietz am Sonntag in Berlin.

Die beiden Politiker seien sich einig gewesen, dass die Terrororganisation Daesh noch nicht besiegt sei. "Der IS [Daesh] sei zwar durch das gemeinsame Handeln zurückgedrängt, bleibe aber eine erhebliche Gefahr, die weiterer Aufmerksamkeit bedürfe", gab die Vizeregierungssprecherin den Inhalt des Gespräches wieder.

Erdoğan und Merkel seien sich auch einig gewesen, einen engen Kontakt zu pflegen, um den Prozess in Syrien hinsichtlich des im Oktober stattgefundenen Syrien-Gipfels in Istanbul und des US-Abzugs aus der Region zu beobachten, so türkische Quellen.

Der vierer Gipfel mit der Teilnahme von Russland, Deutschland, Frankreich und der Türkei hatte gefordert, dass bis Ende 2018 ein Verfassungskomitee gebildet und dringend ein politischer Prozess eingeleitet werde. Auch die Kämpfe in der Region solle eingestellt werden.

Mitte Dezember hatte Washington den Abzug ihrer Truppen aus Syrien bekannt gegeben, nachdem sich Erdoğan und Trump über eine bevorstehende türkische Operation gegen den syrischen PKK-Ableger YPG in Nordsyrien unterhalten hatten.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen