US-Präsident Donald Trump hat zurückhaltend auf Erkenntnisse des Geheimdienstes CIA reagiert, wonach Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman den Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi angeordnet hat.
Trump nannte diese Einschätzung verfrüht. Ihm werde am Dienstag ein vollständiger Bericht zu dem Fall vorgelegt, sagte er am Samstag auf einer Reise nach Kalifornien. Darin werde erklärt, wer aus Sicht der USA Khashoggi getötet habe und was die Folgen dieses Mordes seien.
Es war zunächst unklar, wer den Bericht erstellt. Trump bezeichnete es als möglich, dass die CIA den Kronprinzen für den Verantwortlichen in der Angelegenheit halte. Zuvor hatte das US-Außenministerium mitgeteilt, es gebe noch zahlreiche offene Fragen.
Nach Auskunft von Personen, die mit der Sache vertraut sind, hat die CIA die US-Regierung sowie den Kongress über ihre Einschätzung im Fall Khashoggi bereits informiert. Saudi-Arabien bestreitet dagegen eine Verstrickung des Kronprinzen in den Tod des Journalisten. Dieser war bei einem Besuch des saudischen Konsulats in Istanbul Anfang Oktober verschwunden. Erst nach längerem Zögern räumte Saudi-Arabien ein, dass Khashoggi getötet worden sei. Sein Leichnam blieb verschwunden.
Die EU pocht unterdessen auf zusätzliche Aufklärung durch Saudi-Arabien. Das Auswärtige Amt in Berlin gab über Twitter bekannt, Minister Heiko Maas und seine europäischen Amtskollegen hätten eine entsprechende Erklärung der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini vereinbart. Eine weitere Klärung zu den Umständen des "schrecklichen Verbrechens" sei nötig.