Die türkische Regierung hat eine vollständige Klärung zum Tod des Journalisten Jamal Khashoggi versprochen. "Die Türkei wird alles enthüllen, was hier vorgefallen ist", sagte der Sprecher der regierenden AK-Partei, Ömer Celik, am Samstag laut Nachrichtenagentur Anadolu. Man solle diesbezüglich keine Zweifel haben.
Sein Land sehe die Klärung des Falls als "Ehrenschuld". Von Vorverurteilungen wolle er absehen, "aber wir lassen es nicht zu, dass hier irgendetwas vertuscht wird".
Knapp drei Wochen nach Khashoggis Verschwinden im saudiarabischen Konsulat in Istanbul hatte das Königreich zuvor offiziell dessen gewaltsamen Tod eingeräumt. Dieser offiziellen Version zufolge hatte sich eine "Schlägerei" zwischen Khashoggi und Männern im Konsulat entwickelt, "die zu seinem Tod führte".
Türkische und US-Medien hatten zuvor berichtet, Khashoggi sei von einem saudiarabischen Killerkommando in dem Konsulat gefoltert und ermordet worden. Sie beriefen sich auf Audioaufnahmen, die den türkischen Sicherheitskräften vorlägen.
Türkische Ermittler hatten in den vergangenen Tagen das Konsulat und die Residenz des Konsuls in Istanbul untersucht.
Kurz vor der Bestätigung von Khashoggis Tod telefonierten der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und der saudische König Salman miteinander, wie aus einem in der Nacht veröffentlichten Bericht der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu hervorgeht. Erdoğan und Salman hätten über den Fall Khashoggi gesprochen und über die Wichtigkeit, bei den Ermittlungen voll zu kooperieren. Während des Gesprächs hätten der Präsident und der König Informationen über die Fortschritte der Ermittlungen ausgetauscht.