Vor seiner Abreise zu einem Gipfel mit der EU-Führung im bulgarischen Warna hat der Präsident Recep Tayyip Erdoğan betont, dass die Türkei weiter die Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union anstrebe.
„Der Beitritt zur EU bleibt unser strategisches Ziel", sagte Erdoğan am Montag auf dem Atatürk Flughafen in Istanbul. Man werde die Gespräche mit der EU auf eine für die Türkei angemessene und aktive Weise fortsetzen.
Die Türkei werde aber „Doppel-Standards" bei den türkisch-europäischen Beziehungen nicht tolerieren. Die Türkei erwarte von der EU, dass die Hindernisse bei den Beitrittsgesprächen beseitigt und die Verhandlungen wieder aktiv aufgenommen werden.
Außerdem sagte Erdoğan, er werde „gewissen Kreisen nicht erlauben, die Türkei daran zu hindern, der EU als respektiertes, gleichberechtigtes und volles Mitglied beizutreten". Er hoffe, dass der Gipfel „positive Entwicklungen" in den Beziehungen erlauben werde.
Darüber hinaus erwarte die Türkei eine „bedingungslose" Unterstützung der EU im Anti-Terror-Kampf der Türkei.
Beim Flüchtlingsabkommen habe die Türkei bisher jeden Punkt umgesetzt, so Erdoğan. Doch zeige die Europäische Union nicht die gleiche Bereitschaft, ihren Teil des Abkommens zu erfüllen. Man werde dieses Thema auf dem Gipfel ansprechen.
In dem Flüchtlingsabkommen vom März 2016 hatte die Türkei zugesagt, alle neu auf den griechischen Inseln ankommenden Flüchtlinge zurückzunehmen. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der neu ankommenden Flüchtlinge in Griechenland.