Erdoğan ruft OIC zur Kooperation gegen Terrorbedrohungen auf

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.11.2017 00:00
Aktualisiert 22.11.2017 18:14
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Die islamische Welt müsse sich im Kampf gegen Terrorbedrohungen vereinen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Mittwoch auf einer Konferenz, die die Mitglieder der „Organisation für Islamische Zusammenarbeit" (OIC) in Istanbul zusammenbrachte.

„Wir sehen, dass Banden von Mördern wie Daesh, Boko Haram, FETÖ und PKK die ganze Region von Syrien bis Irak, von Jemen nach Libyen, in ein Blutbad verwandeln. Aber die Akteure auf der Bühne sollten uns nicht davon abhalten, die echten Schauspieler und Drehbuchautoren hinter dem Vorhang zu sehen", sagte Erdoğan in der Eröffnungsrede zur 33. Sitzung des „Ständigen Ausschusses für wirtschaftliche und kommerzielle Zusammenarbeit der Organisation für die Islamische Zusammenarbeit" (COMCEC).

Die muslimische Welt dürfe nicht gleichgültig gegenüber der Tatsache sein, dass diese Gruppen als Werkzeuge benutzt würden, um Feindseligkeiten gegen den zu schüren.

„Wer sind die wirklichen Gewinner von milliardenschweren Waffenlieferungen aus dem Westen an islamische Länder? Wem dient es, dass Brüder (...) sich aufgrund unterschiedlicher Herkunft, Konfession oder Ideologie gegenseitig bekämpfen? In wessen Interesse liegt es, unsere Staaten erneut durch künstliche Grenzen aufzulösen? Ich glaube, dass aufrichtige Antworten auf diese Fragen, uns eine neue Perspektive eröffnen würden", sagte Erdoğan.

Als diesjähriger Präsident der OIC forderte Erdoğan die Mitgliedsländer auf, sich aktiv an COMCEC-Arbeitsgruppen und Projektfinanzierungen zu beteiligen. „Dazu müssen wir das Präferenzhandelssystem, das schon seit langem auf unserer Agenda steht, funktionstüchtig machen." Jeder verschwendete Tag sei ein großer Verlust für die Gemeinschaft.

Der Präsident kritisierte auch die Gleichgültigkeit der westlichen Länder gegenüber humanitären Krisen in der muslimischen Welt und fügte hinzu, dass rassistische und diskriminierende Ideologien die demokratischen Werte im Westen zunehmend verdrängten.

„Die Anteilnahmslosigkeit des Westens gegenüber der Gewalt, die seit sieben Jahren in Syrien herrscht, die unmenschliche Behandlung von Flüchtlingen an den Grenzen und der Völkermord an den Rohingya zeigen das wahre Gesicht des Westens." Werte wie Demokratie, Menschenrechte und Freiheiten würden mehr und mehr der Islamophobie, und dem Rassismus weichen.

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