Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Nordkorea als "globale Bedrohung" bezeichnet. Die Militärallianz sei "genauso schockiert wie Sie über das provokative, rücksichtslose Verhalten" Nordkoreas, sagte Stoltenberg am Montag in einer Rede vor japanischen Sicherheitsexperten und Verteidigungsbeamten in Tokio. "Es stellt eine direkte Bedrohung für die Länder in dieser Region (einschließlich) Japan dar, aber es ist auch eine globale Bedrohung."
Die Nato unterstütze politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Nordkorea und begrüße die im September beschlossene Verschärfung der Sanktionen gegen Pjöngjang. Noch wichtiger aber sei es sicherzustellen, dass die Sanktionen vollständig und transparent umgesetzt würden, fügte Stoltenberg hinzu. Der Nato-Generalsekretär wollte später am Tag Japans Regierungschef Shinzo Abe und weitere ranghohe Regierungsvertreter treffen.
Die internationale Gemeinschaft hat bereits eine Reihe von harten Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt. Die nordkoreanische Führung gibt sich bisher aber unbeeindruckt: Am 3. September nahm Pjöngjang seinen bislang stärksten Atomwaffentest vor. Zudem testet Nordkorea regelmäßig Raketen und verletzt damit Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.