Die Türkei werde weiterhin ihre eigenen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Mittwoch und kritisierte die Unverständnis der westlichen NATO-Partner über den Kauf vom russischen S-400 Raketenabwehrsystem.
„Sie [der Westen] drehten durch, nachdem wir die S-400-Vereinbarung getroffen haben. Was hätten wir tun sollen, auf sie warten? Wir ergreifen heute - und werden auch in der Zukunft - alle nötigen Maßnahmen im Sicherheitsbereich ergreifen", sagte Erdoğan.
Die westlichen Regierungen haben sich besorgt über den Deal geäußert, da das Raketensystem aus Russland nicht in das NATO-System integriert werden könne. Erdoğan gab bekannt, dass die Abmachung schon im Juli unterzeichnet wurde.
Die Türkei erklärte bereits im April, dass die NATO-Verbündeten keine finanziell attraktiven Angebote für alternative Raketenabwehrsysteme vorgelegt hätten.
Der langjährige Wunsch der Türkei, ein Langstrecken-Raketenabwehrsystem zu erwerben, steht seit 2013 auf der Agenda. Grund dafür ist die Wahl der türkischen Verteidigungsindustrie (SSM). Sie entschied sich im September 2013 für die Beschaffung des FD-2000 (HQ-9) Langstrecken-Raketenabwehrsystems von der „China Präzisionsmaschinen Import-Export Kooperation" (CPMIEC).
Obwohl das chinesische Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten im Hinblick auf die Preisgestaltung und den Technologietransfer das beste Angebot gab, hob die Türkei die Entscheidung aufgrund der Bedenken seitens der NATO im November 2015 wieder auf.
Als NATO-Mitglied setzt Griechenland seit 2007 russische S-300-Raketen auf der Insel Kreta ein. Der Deal wäre der größte seiner Art zwischen der Türkei und Russland.