In einer Ansprache am Sonntag vor Staatsoberhäuptern und Vertretern aus überwiegend muslimischen Ländern forderte Präsident Recep Tayyip Erdoğan Muslime auf der Ganzen Welt auf, sich gegen eine Reihe von regionalen Krisen und Herausforderungen zu vereinen.
Auf der Organisation der islamischen Zusammenarbeit (OIC), die in Kasachstans Hauptstadt Astana stattfand, sagte Erdoğan, dass muslimische Länder zusammenarbeiten sollten, um das Leiden der Rohingya-Muslime in Myanmar zu beenden.
Seit dem 25. August sind mehr als 300.000 Menschen nach Bangladesch geflohen, um der Gewalt und den Repression der Sicherheitskräfte in Myanmar zu entkommen. Hunderte sind vermutlich getötet worden und Tausende mehr wurden verletzt. Viele Dörfer und Siedlungen der Rohingya wurden verbrannt und zerstört.
„Wir wollen mit den Regierungen von Myanmar und Bangladesch zusammenarbeiten, um dem laufenden humanitären Drama in der Region zu begegnen. Wir haben die bangladeschischen Behörden unser Hilfsprogramm übermittelt und unsere Erwartung für die notwendige Erleichterung ausgedrückt, um die Muslimen, die auf ihren Boden fliehen, vor Repressionen und Morden zu schützen", sagte Erdoğan.
Der Präsident fügte hinzu, dass internationale Organisationen, und insbesondere die muslimischen Länder, mit allen Mitteln zusammenarbeiten sollten, um die „Grausamkeiten" zu beenden.
Erdoğan kommentierte auch die anhaltenden Konflikte zwischen den Golfländern und die Spannungen in Jerusalem. „Was die muslimische Welt in dieser Zeit braucht, ist keine Spaltung, sondern Einheit und Solidarität, die Krise in der Golfregion hat uns tief verärgert, wir wollen, dass die Krise im Golf so schnell wie möglich gelöst wird. Wir können keine Gewalt gegen die Heiligtümer in Jerusalem dulden. Wir sollten eine viel deutlichere Haltung zeigen, um Provokationen zu verhindern", sagte Erdoğan.
Er betonte auch, dass die muslimischen Länder ihren Bürgern erlauben sollten, alle Vorteile des Internets zu nutzen, sie aber gleichzeitig vor den Gefahren schützen müssten.