Katarischer Minister: Golf-Blockade mit türkischer Hilfe schnell umgangen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 04.08.2017 00:00
Aktualisiert 04.08.2017 16:16
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Der katarische Wirtschafts- und Handelsminister sagte am Donnerstag, dass das Embargo, das von den benachbarten Golfstaaten auferlegt wurde, innerhalb wenigen Stunden umgangen werden konnte, nachdem die Türkei Katar zur Hilfe geeilt wäre. Die Türkei hatte kurz nachdem Saudi-Arabien die einzige Landesgrenze zu Katar geschlossen hatte, das Land mit Lebensmitteln beliefert.

Bei einem türkisch-katarischen Wirtschaftsforum in der westtürkischen Provinz Izmir, sagte Sheikh Ahmed bin Jassim bin Mohammed al Thani, dass die „unbarmherzige" Blockade durch die Unterstützung der türkischen Regierung keinen großen Einfluss auf die katarische Wirtschaft gehabt hätte.

Der Minister sagte, dass das Handelsvolumen zwischen der Türkei und Katar an Schwung gewonnen habe und im ersten Halbjahr 2017 etwa 554 Millionen US-Dollar erreichte.

„Die Erhöhung des Handelsvolumens zwischen den beiden Ländern, die Beschleunigung des Prozesses, türkische Waren in den katarischen Markt zu bringen und neue Investitionen zu tätigen, wird unsere Beziehungen gegenüber allen Problemen stärken, die sich in der Zukunft ergeben können."

Auch der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekçi sprach auf dem Forum, er, dass die Türkei in der Lage sei, alle Bedürfnisse Katars, angefangen von Elektronik, Reinigungsmittel bis hin zu Technologie und Bildung zu erfüllen.

Die Türkei habe nach der Blockade insgesamt 221 Frachtflugzeuge mit Hilfsgütern nach Katar geschickt, so Zeybekçi.

Er schlug vor, dass die Türkei auch Rohstoffe schicken könne, die Katar dann in eigenen Werken verarbeiten könnte.

Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die Komoren, Bahrain, Jemen und die Malediven brachen die diplomatischen Beziehungen zu Katar am 5. Juni ab und verhängten eine Verkehrs- und Handelsblockade, weil sie das Land beschuldigen, den Terrorismus zu unterstützen. Auch Mauretanien schloss sich an, während Jordanien seine diplomatischen Beziehungen zu Katar lediglich herabstufte. Doha leugnet die Vorwürfe und charakterisiert sie als einen „ungerechtfertigten" Versuch, das Land diplomatisch zu isolieren. Die Türkei hatte sich kurz darauf dazu bereit erklärt, die Führung bei der Krisenlösung zu übernehmen.

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