Erdoğan: Auf Wunsch von Katar kann Türkei Stützpunkt schließen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 06.07.2017 00:00
Aktualisiert 06.07.2017 15:53
Erdoğan: Auf Wunsch von Katar kann Türkei Stützpunkt schließen

Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte am Mittwoch, dass die Forderungen der arabischen Länder an Katar „unter jeden Umständen unakzeptabel" seien.

Erdoğan sprach mit dem französischen TV-Sender „France 24" und sagte, dass die Türkei Katar gegenüber loyal bleiben werde, doch könnte die Türkei den militärischen Stützpunkt im Land schließen wenn die katarischen Behörden dies wollen würden.

Er sagte auch bei einem Interview mit der Zeitung „Die Zeit", dass was mit Katar gemacht wird, völkerrechtlich falsch sei.

Der Präsident fügte hinzu, dass die Forderung der arabischen Staaten den türkischen Stützpunkt zu schließen zeige, dass es „einen Mangel an Respekt gegenüber uns und Katar" gebe.

„Die Amerikaner sind auch dort, mit rund 9.000 Soldaten, auch die Franzosen sind dort. (…) Warum fühlen sich die Saudis von uns so gestört und nicht von ihnen? Das ist inakzeptabel", so Erdoğan.

Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am 5. Juni unerwartet die Beziehungen zu Katar gekappt, weil sie das Land beschuldigen, den Terrorismus zu unterstützen. Doha bestreitet die Vorwürfe und hat einen 13-Punkte-Katalog mit den Forderungen der vier Golfstaaten abgelehnt. Diese werden als Bedingung für die Wiederherstellung der Beziehungen aufgeführt.

An der syrischen Front sagte Erdoğan, dass die Türkei bereit sei, Bodenoperationen im Norden durchzuführen, wenn die nationale Sicherheit bedroht werden sollte. Er fügte hinzu, dass eine Sicherheitszone bald von den türkischen und russischen Truppen in der Region errichtet werden könnte.

Im Interview sprach Erdoğan auch über das bevorstehe Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak. „Die Entscheidung der KRG [Autonome Region Kurdistan] ein Unabhängigkeitsreferendum zu halten, ist nicht der richtige Weg. Sie werden es bereuen", sagte der Präsident.

Die Türkei war seit den ersten Gerüchten bis zum Beschluss gegen das Referendum. Ankara hat wiederholt ihre Einwände zum Referendum zum Ausdruck gebracht und sagte, dass die territoriale Integrität des Irak geschützt werden muss, um weitere Turbulenzen in der Region zu vermeiden.

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