Die deutsche und die italienische Regierung haben die Entsendung einer EU-Grenzschutzmission an die Südgrenze Libyens gefordert.
«Wir müssen verhindern, dass hundertausende Menschen, die sich in den Händen von Schmugglern befinden, erneut ihr Leben in Libyen und im Mittelmeer riskieren», zitiert die «Welt am Sonntag» aus einem Schreiben der Innenminister Deutschlands und Italiens, Thomas de Maizière und Marco Minniti vom 11. Mai an die EU-Kommission in Brüssel.
«Die ersten Monate dieses Jahres haben gezeigt, dass unsere bisherigen Maßnahmen unzureichend sind. Die zentrale Mittelmeerroute wird auch im Jahr 2017 weiterhin am stärksten genutzt», heißt es in dem Schreiben. Italien ist von der Flüchtlingskrise besonders betroffen. Den Vereinten Nationen zufolge sind dort in diesem Jahr bereits mehr als 43.000 Flüchtlinge und andere Migranten angekommen.
Man könne die Lösung des Problems nicht einzelnen Ländern wie Italien überlassen, schreiben die Minister. «Das Ziel ist, schnellstmöglich eine EU-Mission an der Grenze zwischen Libyen und Niger aufzubauen.» Niger und Libyen gelten als zwei der wichtigsten Transitländer für Flüchtlinge, die von Afrika nach Europa wollen.