EU-Minister Ömer Çelik kritisierte gestern rassistische Kommentare von einigen Politikern in europäischen Ländern. Diese sagten, dass die Türken, die im türkischen Verfassungsreferendum für ein „Ja" stimmten, in die Türkei „zurückgeschickt" werden sollten.
Minister Çelik rief die europäischen Politiker auf, gegen diese rassistischen Äußerungen gegen das türkische Volk vorzugehen
Er betonte, dass die Türkei ihre Pflicht hinsichtlich des Flüchtlingsabkommens erfüllt hat, wobei die Europäische Union weiterhin ihre Versprechen nicht hält. Çelik sagte, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Ankara und der EU in einer objektiven Perspektive durchgeführt werden sollten.
„Es ist nicht möglich mit einem Anti-Erdoğan-Diskurs fortzufahren, der die ganze Zeit weitergeführt wird", erklärte der Minister.
Am 20. März 2016 einigten sich die EU und die Türkei zu einem Flüchtlingsabkommen, wobei für jede Übernahme eines illegalen Flüchtlings aus Griechenland, ein syrischer Flüchtling in der EU aufgenommen wird.
Der Deal umfasste ein Hilfspaket in Höhe von sechs Milliarden Euro, um die Türkei, bei der Versorgung der mehr als drei Millionen Flüchtlinge zu unterstützen. Allerdings hat die Türkei bisher nur um die 700 Millionen Euro erhalten.
Die Vereinbarung sollte auch die Beschleunigung der türkischen EU-Mitgliedschaft und die Visafreiheit für türkische Staatsangehörige im Schengen-Raum ermöglichen.
Çelik kritisierte auch die fehlende Unterstützung seitens der EU-Länder gegenüber dem gescheiterten Putschversuch des 15. Julis, wobei 248 Menschen ums Leben kamen und Tausende verletzt wurden.
„Die Präsidenten einiger wichtiger europäischer Institutionen haben die Türkei nach dem Putschversuch noch nicht besucht. Sie haben keine Solidarität mit dem türkischen Volk gezeigt. Stattdessen begannen sie die Türkei direkt nach dem Putschversuch zu kritisieren. Um in den bilateralen Beziehungen voranzukommen, muss eine Solidaritäts-Agenda entstehen", sagte er.