Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Ansgar Heveling (CDU), hat als Konsequenz aus dem Anschlag von Dortmund ein neues Sicherheitskonzept für große Fußballspiele gefordert.
"Angesichts des Anschlags von Dortmund werden die Sicherheitsbehörden ihren Fokus für den Schutz großer Fußballspiele weiter fassen müssen", sagte Heveling der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. Bislang stünden eher die Menschenmengen im Stadion im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Offensichtlich müssten aber auch die Routen der Spieler und das gesamte Umfeld stärker in die Sicherheit einbezogen werden, sagte der Innenexperte.
"Wenn es sich bewahrheiten sollte, dass in Dortmund ein terroristischer Anschlag verübt wurde, dann stehen wir vor einer neuen Qualität des Terrors, weil mit der BVB-Mannschaft eine konkrete Gruppe das Anschlagsziel war", sagte Heveling.
Kurz vor dem Champions-League-Spiel von Borussia Dortmund gegen den AS Monaco waren am Dienstagabend drei Sprengsätze in der Nähe des BVB-Mannschaftsbusses explodiert, als dieser vom Hotel im Dortmunder Stadtteil Höchsten zum Stadion losfuhr. Dabei wurden der Innenverteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt.
Die ersten Ermittlungen nach dem Sprengstoffanschlag auf den BVB-Mannschaftsbus deuten auf einen terroristischen Hintergrund der Tat hin. Laut Bundesanwaltschaft wurden zwei Verdächtige aus dem Daesh-Spektrum ins Visier genommen, von denen einer vorläufig festgenommen wurde. Laut Bundesanwaltschaft lagen im Bereich des Anschlagorts drei Bekennerschreiben. Diesen zufolge sei ein terroristischer Hintergrund des Anschlags "möglich". Die Schreiben werden noch ausgewertet.