Der türkische Justizminister Bekir Bozdağ kritisierte am Dienstag die westlichen Länder für ihren „Schutz für Terroristen und Putschisten", trotz gegenseitigen Auslieferungsabkommen.
Bozdağ sprach mit der Nachrichtenagentur Anadolu und sagte, dass die Türkei seit 2007 die Auslieferung von 443 Personen aus den EU-Ländern beantragt hatte, doch verweigern sich diese obwohl es bestehende Auslieferungsabkommen gibt.
Der Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) nutzt Deutschland, das Zuhause für die größte türkische Gemeinschaft im Ausland, als ihr Hauptquartier und die deutschen Behörden empfing das Netzwerk der Gruppe mit offenen Armen, laut einem jüngst veröffentlichten Bericht.
Der sichere Hafen, den Deutschland, Belgien und andere Länder den Terroristen angeboten haben, schaffte Empörung in den türkischen Gemeinden.
Bozdağ fügte hinzu, dass die EU nicht eine stabile Türkei will und diejenigen beherbergt, die Aktionen gegen die Türkei ausüben.
„Die Minister der legitimen Regierung der Türkei dürfen nicht in den Niederlanden sprechen, aber die Terrororganisation PKK kann doch Events und Demonstrationen abhalten", sagte Bozdağ und erklärte, dass Deutschland auch solche Veranstaltungen der PKK erlaubt, trotzt der Tatsache, dass die PKK auch von der EU als terroristische Organisation anerkannt ist.
Bozdağ betonte, dass dies beweist, dass die westlichen Länder alle schützen, die der Türkei Schaden zufügen und verraten. „Das ist nicht akzeptabel und nicht vertretbar", sagte er.
Obwohl die PKK auf der offiziellen Liste der Terrororganisationen der EU steht, kritisiert die Türkei die Gleichgültigkeit der Mitgliedsstaaten gegenüber der PKK. Ankara erklärt, dass obwohl die EU-Staats- und Regierungschefs den PKK-Terror in der Rhetorik verurteilen, widersprechen die Aktivitäten der Gruppe in den EU-Ländern der Haltung der EU-Behörden.
In Bezug auf die Auslieferung des Anführers des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) Fetullah Gülen, sagte Bozdağ, dass er ein Telefongespräch mit seinem US-Kollegen halten werde.