Die türkische Familien- und Sozialministerin erklärte am Sonntag, dass sie „harte und grobe Behandlungen" seitens der niederländischen Behörden widerfuhr, als sie am späten Samstagabend ihr das Betreten des türkischen Konsulats in Rotterdam verhindert wurde.
Sie sprach mit den Reportern nachdem sie am Istanbuler Flughafen Atatürk ankam, dabei beschrieb Fatma Betül Sayan Kaya, wie sie von der niederländischen Polizei nach Deutschland eskortiert wurde, nachdem sie versucht hatte, das türkische Konsulat zu erreichen und die dort versammelten Türken zu treffen.
Kaya fügte hinzu, dass sogar der türkische Konsul sie nicht außerhalb des Konsulats treffen durfte.
„Ich bin dort hingegangen, um mich mit unseren Wählern zu treffen. Ich bin zu unserem Konsulat gegangen, das Teil unserer Heimat ist, um mich dort mit ihnen zu treffen und wir brauchen keine Erlaubnis dafür zu bekommen", sagte sie.
Sie erklärte, dass sie über die Grenze Nijmegen nach Deutschland gebracht wurde, während „demokratische und humanitäre Werte zertrampelt wurden".
„Wir wurden unmenschlich und unethisch behandelt", fügte sie hinzu.
„Die europäische Haltung gegenüber einer Ministerin drei Tage nach dem Weltfrauentag ist eine Tragikomödie."
All dies geschieht zu einer Zeit, wo Europa immer wieder über Menschenrecht und Freiheiten spricht, so Kaya.
„Uns wurde nicht erlaubt unseren Grundbedürfnissen nachzugehen. Bewegungsfreiheit, Meinungsfreiheit und die Freiheit sich zu Versammeln waren alle abwesend", sagte sie.
Energieminister Berat Albayrak begleitete Kaya am Flughafen und sagte, dass es eine Nacht der Schande für die Niederlande sei.
Er erklärte, dass es „alarmierend" sei, dass die meisten seiner europäischen Kollegen es vermieden hätten eine öffentliche Erklärung abzugeben, um diesen Vorfall zu verurteilen.
Die Familienministerin verurteilte niederländische Behörde aufgrund ihrer Behandlung und forderte die internationale Gemeinschaft auf, diese auch zu verurteilen.
Fünf Mitglieder ihrer Sicherheitskräfte wurden am Samstag ebenfalls festgenommen, fügte sie hinzu und bestätigte, dass die niederländische Polizei die Menge außerhalb des türkischen Konsulats mit Hunden auflöste.
Sieben verletzt, zwölf festgenommen
Mindestens sieben Personen wurden verletzt und zwölf weiter wurden während der groben Polizeiaktion zur Auflösung der Menschenmenge festgenommen, gab die Rotterdamer Polizei der Nachrichtenagentur am Sonntag bekannt.
Die Polizeisprecherin Patricia Wessels sagte, dass zwölf Personen festgenommen wurden, da diese die Befehle der Polizei nicht befolgt hatten.
Währenddessen versammeln sich Zivilisten vor dem niederländischen Konsulat in Istanbul, um die niederländische Blockade der türkischen Minister zu protestieren.