Merkels Reaktion auf Nazi-Vergleich Erdoğans

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.03.2017 00:00
Aktualisiert 10.03.2017 15:06
Reuters

Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich am Donnerstag zu den angespannten Beziehungen zur Türkei und erklärte, dass das Verhältnis zwischen beiden Ländern schwierig aber wichtig sei. „Umso trauriger sind die Äußerungen türkischer Regierungsmitglieder, die Deutschland in die Nähe des Nationalsozialismus rücken. Das ist so deplatziert. Es ist nicht zu rechtfertigen. NS-Vergleiche führen nur ins Elend. Das muss aufhören", sagte sie im Bundestag in einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel, der am Nachmittag in Brüssel beginnen wird.

Merkel betonte wiederholt, dass die Bundesregierung sich dafür einsetzten werde, dass Deniz Yücel freigelassen wird. Es sei jedoch nicht im Interesse Deutschlands die Beziehungen zur Türkei abzubrechen.

Bezüglich der türkischen Bürgern in Deutschland sagte sie: „Sie sind Teil unseres Landes. Sie tragen zum Wohlstand unseres Landes bei. Wir wollen alles tun, dass nicht innertürkische Konflikte in dieses Zusammenleben hereingetragen werden. Das ist uns ein Herzensanliegen."

Merkel sprach auch über die Flüchtlingskrise und drang auf mehr gemeinsame Anstrengungen der EU, um die Fluchtbewegungen nach Europa einzudämmen. Es liege noch zu viel zu sehr im Argen, so Merkel.

Dabei verteidigte Merkel das Abkommen mit der Türkei und sagte: „Ohne solche Abkommen müssten wir uns mit illegaler Migration abfinden. Geholfen wäre damit niemandem."

Doch sei die Lage der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln weiterhin unbefriedigend. Auf dem Mittelmeer seien quasi tagtäglich Todesfälle zu beklagen. Der Kampf gegen Schlepper müsse daher oberste Priorität haben.

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