Bundeskanzlerin Merkel besucht im Februar Ankara

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.01.2017 00:00
Aktualisiert 22.01.2017 14:58
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Ein Jahr nach ihrem bislang letzten Besuch in Ankara wird Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang Februar erneut zu politischen Gesprächen in die türkische Hauptstadt reisen.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, bei dem eintägigen Besuch werde es unter anderem um die Flüchtlingskrise, um die Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus und um Wirtschaftsbeziehungen gehen.

Erwartet wird, dass Merkel in Ankara mit Ministerpräsident Binali Yıldırım und Präsident Recep Tayyip Erdoğan zusammenkommt.

Für die Bundeskanzlerin, die bei den Bundestagswahlen im September erneut kandidieren wird, spielt die Flüchtlingskrise eine besonders wichtige Rolle.

Mit der Ankunft von 890.000 Flüchtlingen im Jahr 2015 in Deutschland, musste Merkel eine schwierige Zeit in der Innenpolitik durchmachen. Durch das im Jahr 2016 vereinbarte Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei, verringerte sich die die Zahl der Asylbewerber in Deutschland um 70 Prozent und sank auf 280.000.

Merkel möchte die Beziehungen zur Türkei aufrecht halten und die Grenzen vor einer erneuten Flüchtlingskrise schützen.

Außerdem wird erwartet, dass die Türkei Merkel erneut für die Unterstützung im Kampf gegen den Terror auffordert.

Die Türkei erwähnte des Öfteren, dass Deutschland den Erwartungen der Türkei nicht entgegenkommt. Besonders gespannt wurden die Beziehungen nach dem gescheiterten Putschversuch des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ), am 15. Juli.

Die türkische Regierung stellte zwei Auslieferungsanträge für die flüchtigen Staatsanwälte und FETÖ-Mitglieder Zekeriya Öz und Celal Kara, die jedoch wegen mangelnder Beweismittel abgelehnt wurden.

Außerdem erlaubt Deutschland der PKK-Terrororganisation, trotz mehrmaliger Warnung der türkischen Seite, sich weiterhin öffentlich zu versammeln und zu demonstrieren. Seit 2016 wurden in Deutschland insgesamt 18 behördlich genehmigte Veranstaltungen organisiert.

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