Istanbul Nachtclub-Angreifer gesteht Schuld

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.01.2017 00:00
Aktualisiert 17.01.2017 17:15
Der Istanbuler Gouverneur Vasip Şahin bei einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen.

Zweieinhalb Wochen nach dem Angriff auf einen Istanbuler Nachtclub in der Silvesternacht hat der gefasste Hauptverdächtige seine Schuld gestanden.

„Der Terrorist hat seine Tat gestanden", sagte am Dienstag der Istanbuler Gouverneur, Vasip Şahin. Auch die Fingerabdrücke von Abdulgadir Mascharipow, der in der Nacht zuvor in Istanbul festgenommen worden war, passten zu denen vom Tatort.

Mascharipow hat am Sılvesterabend in dem Istanbuler Club Reina 39 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Dem Angreifer war danach die Flucht gelungen. Die Daesh-Terrororganisation hatte den Anschlag in der Neujahrsnacht für sich reklamiert.

Şahin sagte, Mascharipow ist 1983 in Usbekistan geboren worden. Er ist in Afghanistan ausgebildet worden und spricht vier Sprachen. Vermutlich sei er vor einem Jahr in die Türkei gekommen. Bei der Festnahme seien bei Mascharipow 197.000 US-Dollar (185.000 Euro) und zwei Pistolen sichergestellt worden. Den Decknamen Mascharipows gab der Gouverneur mit Ebu Muhammed Horasani Abdulkavi an.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte in Ankara, der mutmaßliche Angreifer ist „bei einer erfolgreichen Operation unserer Sicherheitskräfte" gefasst worden. Mit Blick auf Terroristen in der Türkei fügte Erdogan hinzu: „Ich habe es bereits zuvor gesagt, in diesem Land wird keiner mehr ungeschoren davonkommen."

Gouverneur Şahin sagte, es sei klar, dass der Angreifer die Bluttat im Namen der Daesh ausgeführt habe. 2000 Polizisten seien an der Fahndung beteiligt gewesen, darunter auch Spezialkräfte. 50 Menschen seien im Rahmen der Fahndung festgenommen worden. Rund 7200 Stunden Aufnahmen von Überwachungskameras seien ausgewertet worden.

Die staatliche Nachrichtenagentur meldete, neben Mascharipow seien bei der Razzia im Istanbuler Stadtviertel Esenyurt auf der europäischen Seite der Millionenstadt vier weitere Verdächtige festgenommen worden. Darunter waren auch ein Mann kirgisischer Abstammung sowie drei Frauen aus Ägypten, Somalia und dem Senegal. Anderen Medienberichten zufolge wurde der vierjährige Sohn des Hauptverdächtigen Augenzeuge der Polizeiaktion.

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