Die deutschen Behörden nahmen am Freitag den hochrangigen Militanten der Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C), Musa Aşoğlu, während einer Operation in Hamburg fest. Zuvor erklärte sich Bundesinnenminister de Maiziere „offen und bereit" mit der Türkei im Kampf gegen den Terror zu arbeiten.
Der Generalbundesanwalt gab bei einer Presseerklärung am Samstag bekannt, dass Aşoğlu zusammen mit seiner Organisation verantwortlich für zahlreiche Tötungsdelikte und Terroranschläge in der Türkei war.
Laut der Erklärung soll Aşoğlu die Führungsfunktionäre der Organisation europaweit angeleitet und überwacht wie auch Führungspositionen personell besetzt haben. Zu seinen zentralen Aufgaben soll es zudem gehört haben, die Anweisungen zur Beschaffung von finanziellen Mittel für die Terrororganisation zu erteilen und Spendengelder für die Organisation in Empfang zu nehmen.
Aşoğlu gehört zu den meistgesuchten Terroristen in der Türkei. Das US-Außenministerium setzte auch eine Belohnung für Informationen über Musa Aşoğlu in Höh von drei Millionen Dollar aus.
Die DHKP-C stellt mit einigen Attacken in der Türkei eine Bedrohung dar, wenn auch sie nicht so einflussreich wie die PKK ist. Die Organisation ist unter anderem für das Selbstmordattentat auf die US-Botschaft in Ankara vom Februar 2013 verantwortlich.
Der letzte bekannte Angriff der Terroristen war in Istanbul am 3. März. Zwei Mitglieder der DHKP-C wurden getötet als sie Feuer auf einen Bus der Bereitschaftspolizei eröffneten.
Die DHKP-C wurde 1978 gegründet und verfolgt eine marxistisch-leninistische Ideologie. Zu Zeiten des Kalten Kriegs waren sie am aktivsten. In den letzten Jahren lebte die Organisation wieder auf. Die DHKP-C ist in der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation angesehen.