Telefonat Merkel und Erdoğan:Aleppo und Flüchtlinge

DAILYSABAH MIT REUTERS
ANKARA
Veröffentlicht 02.12.2016 00:00
Aktualisiert 02.12.2016 17:26
AFP

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan haben am Donnerstagabend über die Lage in der belagerten syrischen Stadt Aleppo beraten. "Die jüngste - von Russland unterstützte - Offensive des syrischen Regimes gegen Aleppo führe zu einer dramatischen Verschärfung des Leids der Zivilbevölkerung", teilte ein Regierungssprecher in Berlin nach dem Telefonat mit. Ein Waffenstillstand und die uneingeschränkte Versorgung der Zivilbevölkerung seien dringlicher denn je. Die Lage der Zivilisten im Raum Aleppo sei "katastrophal". Die Türkei hatte die syrische Regierung zuvor bereits aufgefordert, Hilfe für die Zivilisten zuzulassen.

Die türkische Regierung teilte mit, beide hätten auch darüber gesprochen, dass die EU ihre Verpflichtungen aus dem EU-Türkei Migrationsabkommen zu erfüllen habe. Der türkische Präsident habe Merkel zudem aufgefordert, härter gegen die verbotene Terrororganisation PKK und die Anhänger des Gülenisten-Terrorokults (FETÖ) vorzugehen. Die PKK verübt regelmäßig Terroranschläge in der Türkei vor. FETÖ sind die Drahtzieher hinter dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli.

Merkel und Erdoğan hätten zudem über die Versuche gesprochen, auf der geteilten Insel Zypern eine Wiedervereinigung zwischen dem griechisch-zypriotischen Süden und dem türkisch besetzten Norden zu erreichen. Die Bundeskanzlerin habe dabei die bereits erfolgten Fortschritte in den jüngsten Verhandlungen gewürdigt, hieß es in Berlin. Für die verbleibenden schwierigen Fragen komme es jetzt auf den Willen aller Verhandlungspartner an, eine echte und gangbare Lösung für den Konflikt zu finden.

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