Zwei israelische Fernsehsendungen wurden am Mittwoch gehackt. Auf dem Bildschirm war eine halbe Minute lang ein Bild des Haram al-Sharifs zu sehen und im Hintergrund hörte man den muslimischen Gebetsruf ‚Adhan'.
Die Sendungen auf den Kanälen 2 und 10 wurden für etwa 30 Sekunden durch Bilder von muslimischen Stätten unterbrochen.
Die israelische Regierung hatte am Dienstag die für Mittwoch geplante Parlamentsabstimmung über das umstrittene Gesetz zu Gebetsrufen verschoben. Betroffen war ein Entwurf zur Drosselung der Lautstärke von Gebetsrufen an Moscheen, über den die Abgeordneten in erster Lesung abstimmen sollten.
Nach Parlamentsangaben wurde die Abstimmung auf kommende Woche Montag verschoben. Eine öffentliche Begründung dafür gab es nicht - Medienberichten zufolge wurde das Votum aber deshalb vertagt, weil sich nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine Mehrheit für die Gesetzentwürfe abzeichnete.
Der Text sieht ein Verbot von Lautsprechern an Gotteshäusern zwischen 23.00 Uhr abends und 07.00 Uhr morgens vor, was vor allem die Muslime in Israel erzürnt. Betroffen davon ist der Muezzin-Ruf in Moscheen, der auch während der Nacht ertönt. Unterstützer begründen ihre Forderung mit Lärmbelästigung.