„Es gibt einen wachsenden Faschismus in Europa“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.11.2016 00:00
Aktualisiert 29.11.2016 13:01
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Der Vorsitzende des Präsidiums für Auslandstürken und Verwandte Gemeinschaften (YTB), Kudret Bülbül, warnte am Samstag in Köln vor der täglich steigenden Ausländerfeindlichkeit in Europa.

Europa stehe kurz vor einer großen Krise.

„In Europa wachsen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Faschismus täglich an", sagte er. Die EU-Länder wollten ihre Probleme bezüglich Rassismus und Anti-Flüchtlingspolitik in den Griff bekommen, ignorierten dabei aber völlig ihre eigenen Werte. „Das ist definitiv der falsche Weg", betonte Bülbül.

Der YTB-Vorsitzende kam während seines Deutschlandaufenthalts mit verschiedenen Zivilgesellschaften zusammen. In Bezug auf die zunehmenden Moscheeangriffe bemerkte er, dass Angriffe auf religiöse Orte in Europa mittlerweile als ‚gewöhnlich' gesehen werden. Innerhalb der EU würden Menschenrechtsverletzungen permanent ignoriert. „Handelt es sich aber um die Türkei, wird schnell ein Entscheid getroffen, wie der von letzter Woche", so Bülbül.

Die feindlichen Reaktionen gegenüber fremder Kulturen, Intoleranz gegenüber Religionen und Angriffe auf Gebetshäuser, stelle eine große Bedrohung für die Gesellschaft dar. In Europa könne das zu ernsthaften Problemen in Europa führen.

„Die syrischen Flüchtlinge in Europa werden kaum als Menschen gesehen, sie werden beleidigt und gehänselt. Das schlimmste ist, dass einige Länder sich dann noch fragen: ‚Was wenn sie zu uns kommen?'", bedauerte Bülbül. Solch eine Denkweise sei unmenschlich. Bülbül bedauere sehr, dass die EU sich keine Gedanken darüber mache.

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