Israelischer Bombenteppich über Gaza: 5 Palästinenser getötet, mehrere Verletzte

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.11.2018 00:00
Aktualisiert 13.11.2018 12:54
AP

Bei Luft- und Artillerieangriffen der israelischen Armee sind seit gestern fünf Palästinenser getötet worden, wie das Gesundheitsministerium im Gazastreifen mitteilte. Bei Angriffen am Montagabend auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens seien drei Palästinenser getötet worden - ein weiterer erlag seinen Verletzungen.

Am Dienstagmorgen wurde ein dann ein fünfter Todesfall bekanntgegeben. Insgesamt soll es zehn Verletzte gegeben haben.

Die PLO in Ramallah hat am Dienstag Israel für den Ausbruch der Gewalt im völkerrechtswidrig besetzten Gazastreifen verantwortlich gemacht.

„Die Besatzerregierung stürzt die Region in weitere Gefahren und Spannungen", sagte der PLO-Regierungssprecher Youssef al-Mahmoud in einer Erklärung.

Er warnte die israelische Regierung vor einem „neuen Massaker gegen das palästinensische Volk".

Die Hamas sagte, Israel hätte den Bemühungen Ägyptens, Katars und der UN für einen Waffenstillstand einen schweren Schlag versetzt.

Die israelischen Angriffe im Gazastreifen wurden intensiviert, nachdem ein Bus von einer Rakete aus dem Gazastreifen getroffen worden war. Dabei soll ein Israeli schwer verletzt worden sein.

Die israelische Armee erklärte, sie fliege ihre Luftangriffe „im gesamten Gazastreifen". Mehr als 20 Stellungen der im Gazastreifen regierenden Hamas und einer weiteren Palästinensergruppe seien getroffen worden.

In einer gemeinsamen Erklärung erklärten die palästinensischen Widerstandsbewegungen, dass sie als Reaktion auf den Einmarsch der Israelis im Süden des Gazastreifens, den Süden Israels mit einer großen Anzahl von Raketen befeuert hätten. Die israelische Armee erklärte, dass sie etwa 60 Raketen und Granaten aus dem Gazastreifen abgefangen habe. Die Eskalation in der Region war durch einen Angriff der israelischen Armee am Sonntag herbeigeführt worden. Bei dem Angriff wurden mindestens sechs Palästinenser getötet.

Seit Beginn der Demonstrationen in Gaza am 30. März wurden über 200 palästinensische Demonstranten durch israelische Soldaten getötet und Tausende verletzt – darunter Kinder, Sanitäter und Behinderte. Die Palästinenser fordern ihr „Rückkehrrecht" zu ihren Häusern und Dörfern im historischen Palästina, aus denen sie 1948 von Zionisten vertrieben worden waren. Die Orte sind nach wie vor von Israel besetzt. Eine Entschädigung blieb bis heute aus.

Zudem fordern die Menschen in Palästina ein Ende der seit elf Jahren andauernden völkerrechtswidrigen israelisch-ägyptischen Absperrung des Gazastreifens, die die ohnehin kleine Wirtschaft der Küstenenklave gänzlich stilllegte. Die etwa zwei Millionen Einwohner leben heute in Armut und sind auf Hilfen aus dem Ausland angewiesen. Viele haben ihre Häuser durch israelische Bombenangriffe verloren. Im Gazastreifen fehlt es an allem – egal ob Essen, Wasser oder Baumaterial.

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