Syrien: Explosionen erschüttern Militärstützpunkte

DPA
DAMASKUS
Veröffentlicht 30.04.2018 00:00
Aktualisiert 30.04.2018 12:03
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Eine Serie von schweren Explosionen hat am Sonntagabend in Syrien mehrere Stützpunkte der Regimearmee und iranischer Milizen erschüttert.

Dabei sind Aktivisten zufolge mindestens 26 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden. Die meisten Todesopfer habe es bei einem Angriff auf das Hauptquartier der 47. Brigade westlich der Stadt Hama gegeben, berichtete die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Dort sind auch iranische Truppen stationiert. Die meisten der Opfer seien Iraner, hieß es.

Wer die Raketen abgefeuert habe, blieb nach Angaben der Aktivisten zunächst unklar. Verschiedene Staatsmedien äußerten die Vermutung, Israel könnte hinter den Angriffen stecken. Das israelische Militär kommentiert derartige Vorgänge grundsätzlich nicht.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden auch Stützpunkte nahe des Flughafens von Aleppo von Raketen getroffen. Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen von schweren Explosionen.

Erst Stunden zuvor hatte Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman erklärt, die Streitkräfte behielten sich weitere Einsätze in Syrien vor. «Wir haben nicht die Absicht, Russland anzugreifen oder uns in innere syrische Angelegenheiten einzumischen», sagte er. Angriffe gegen iranische Milizen schloss er jedoch indirekt nicht aus. «Wenn jemand meint, dass es möglich ist, Raketen abzufeuern oder Israel selbst oder gar unsere Flugzeuge anzugreifen, dann werden wir zweifelsohne antworten, und zwar werden wir sehr heftig antworten», wurde der Minister von israelischen Medien zitiert.

Nach Liebermans Worten habe Israel genau drei Probleme: «Iran, Iran und Iran.» Teheran versuche, die gesamte Region zu destabilisieren, und das nicht nur in Israel. «Schauen Sie einmal nach Jemen, Libanon, Irak und Syrien.» Iran unterstütze Stellvertreter rund um Israel. Viele terroristische Bewegungen würden ohne iranische Unterstützung «nicht einmal eine Woche überleben».

Der Iran unterstützt Syriens Regime im Bürgerkrieg. Als verlängerter Arm Teherans hat sich die libanesische Hisbollah in den vergangenen Jahren in Syrien zu einer der stärksten Mächte entwickelt.

Regimenahe Quellen in Damaskus sagten der Deutschen Presse-Agentur, laute Explosionen seien am Sonntagabend auch nahe dem Stützpunkt Nahar al-Bard zu hören gewesen, der 60 Kilometer nordwestlich von Hama liegt. Auch dort seien iranische Truppen stationiert.

Iran ist neben Russland der engste Verbündete des Regimes von Machthaber Baschar al-Assad. Am 9. April hatten Russland und Syrien Israel für Angriffe auf Stützpunkte nahe Homs mit mindestens 14 Toten verantwortlich gemacht.

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