Die Vereinten Nationen haben zur dringenden Evakuierung von 500 Menschen aus einem belagerten Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus aufgerufen. In Ost-Ghuta seien bereits neun Kinder gestorben, erklärte der UN-Berater für humanitäre Fragen in Syrien, Jan Egeland, am Donnerstag in Genf.
Insgesamt müssten aus medizinischen Gründen auch 167 Kinder in Sicherheit gebracht werden. Seit Monaten warte man auf die Erlaubnis des syrischen Regimes, die Kranken und Verletzten in Krankenhäuser zu bringen, die mit dem Auto 45 Minuten entfernt seien. "In dieser De-Eskalationszone gibt es nur Eskalation", schilderte Egeland die Lage vor Ort. Es handle sich inzwischen um einen "humanitären Notfall".
Am Wochenende verstärkten die syrischen Regimetruppen mit russischer Unterstützung die Angriffe auf Ost-Ghuta. Der Vorort ist eines von mehreren Gebieten, die zu "De-Eskalationszonen" erklärt wurden. Das Regime hat die Region seit 2012 abgeriegelt. Seither gelangen dorthin kaum Nahrungsmittel, und die Bevölkerung muss nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms hungern. Vor rund zwei Wochen begann das Regime mit russischer Luftunterstützung eine Offensive gegen Ost-Ghuta.