Im Alter von 90 Jahren ist der legendäre türkische Fotograf Ara Güler gestorben. Der für seine Schwarz-Weiß-Bilder von Istanbul bekannte Fotograf sei mit Herzproblemen in ein Krankenhaus gebracht worden und dort am Mittwochabend verstorben, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu (AA).

Er hatte an Nierenversagen gelitten und musste dreimal die Woche in Behandlung gehen.

„Die Dialyse macht mich stumpf", hatte er in einem AA-Interview 2015 gesagt. „Ich kann an drei Tagen in der Woche nichts machen. Es dauert jedes Mal vier Stunden und es ist unerträglich."

Güler machte unvergessliche Aufnahmen der türkischen Metropole Istanbul, seine Fans feierten ihn als „Auge Istanbuls".

Güler wollte sich aber nie nur als Chronist der türkischen Großstadt verstanden wissen. „Die Menschen nennen mich einen Fotografen Istanbuls", sagte er einmal. „Aber ich bin ein Weltbürger. Ich bin ein Fotograf der Welt."

Güler wurde 1928 in Istanbul als Sohn armenischer Eltern geboren. Seine Karriere als Fotograf begann er bei der türkischen Zeitung „Yeni Istanbul". Im Jahr 1958 wurde er zum Türkei-Korrespondenten der Time-Life Magazine ernannt, wo seine Arbeit anerkannt wurde. Dies führte zu seiner Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Zeitschriften, wie „Der Stern", „Paris Match" und „Sunday Times". 1961 heuerte er bei der legendären Agentur Magnum an.

Im Laufe seiner Karriere machte er auch Porträts großer Persönlichkeiten wie Salvador Dalí, Alfred Hitchcock, Winston Churchill und Pablo Picasso. Erst im vergangenen August wurde in Istanbul ein nach ihm benanntes Fotografie-Museum eröffnet.

Güler hatte eine einzigartige Definition für die Fotografie, die, wie er sagte, nicht unbedingt Kunst sein müsse. Sie müsse eine historische Tatsache darstellen. „Ein Foto ist ein historisches Ereignis. Man fängt die Geschichte ein. Mit der Kamera hält man die Geschichte an."

Güler war der bekannteste türkische Fotograf und der erste Türke, der Mitglied der „American Society of Magazine Photographers" wurde.