Zwei Ex-Mitglieder der Terrororganisation PKK haben über große Zerwürfnisse zwischen der Führung und den Militanten berichtet.
Die Beiden hatten sich am 22. Juni im Bezirk Başkale der Provinz Van den Sicherheitskräften ergeben, wie die Nachrichtenagentur Anadolu mitteilte. Demnach gaben sie an, dass es ernsthafte Vertrauensprobleme zwischen den Führungskadern und Kämpfern herrschen.
Beim Verhör sollen die Ex-Mitglieder von Befehlsverweigerung bis hin zu Fluchtversuchen von hochrangigen Kadern berichtet haben. Die Anweisungen von der Führung würden von den Milizen mit Misstrauen aufgenommen. Obendrein käme es in manchen Fällen zu Folter. Angesichts der angespannten Situation greife die Propaganda der Organisation immer weniger und die Gruppe verliere immer mehr Mitglieder.
Laut offiziellen Behördenangaben handelt es sich bei einem der Beiden um den Verantwortlichen für die Ermordung des stellvertretenden AK-Partei-Abgeordneten Aydın Ahi im Juli 2017. Er sei auch für einen weiteren Anschlag im Juni 2018 auf Truppen der Gendarmerie in der östlichen Provinz Van verantwortlich.
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.