Die türkischen Streitkräfte haben eine Operation auf die Lager der Terrororganisation PKK in der nordirakischen Region Harkuk gestartet. Dies teilte das Verteidigungsministerium in einer Erklärung am Dienstag mit.
Die Operation „Pençe" (Kralle) sei am Montag um 20:00 Uhr (Ortszeit) mit Artillerie- und Luftschlägen auf Lager und Munitionsdepots der PKK gestartet worden. Dem Bericht zufolge wurden im Anschluss Kommandobrigaden ins Gebiet entstand, die von neuen T-129 ATAK-Hubschraubern sowie bewaffneten und unbewaffneten Drohnen unterstützt worden seien. Am Boden sollen die versteckten Unterschlüpfe und Höhlen der Terrororganisation ausfindig gemacht und gesichert werden.
Verteidigungsminister Hulusi Akar und Generalstabschef Yaşar Güler leiteten die Operation gemeinsam an. Beide befanden sich die ganze Nacht hindurch im Kommando- und Operationszentrum in Ankara.
Hakurk gehört zu den Hauptstützpunkten der PKK im Irak. Dort formieren sich einzelne Gruppen, die dann versuchen, in die Türkei einzudringen oder Grenzposten anzugreifen. Das Gebiet befindet sich 30 bis 40 Kilometer südlich der türkischen Provinz Hakkari nahe dem PKK-Hauptquartier in den Kandil-Bergen. Die Region gilt zudem als Bindeglied zu den PKK-Ablegern in Syrien, die im Norden des Landes einige Gebiete besetzen.
Hakurk ist bereits mehrmals Ziel von türkischen Luftoperationen gewesen. Der letzte große Militäreinsatz mit Bodentruppen wurde im Oktober 1992 durchgeführt.
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.
Als die größten Leidtragenden des ideologisierten PKK-Terrors gelten neben den türkischen Staatsbediensteten insbesondere die kurdischen und örtlichen Bevölkerungsteile in der Türkei und anderen Staaten, wo die PKK und ihre internationalen Ableger aktiv sind. Bisher forderten die Terroranschläge und Ermordungen der PKK mehr als 40.000 Todesopfer. Darüber hinaus setzte die PKK auf erpresserische Methoden, um etwa Zwangsrekrutierungen und Enteignungen durchzuführen.