Erdoğan: YPG von USA mit Waffen beschenkt, die die Türkei nicht bekommt

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 19.02.2019 14:14
Aktualisiert 20.02.2019 11:21
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Montag die Vereinten Staaten wegen ihrer anhaltenden Unterstützung für die syrischen PKK-Ableger kritisiert und Washington aufgefordert, die gegebenen Versprechen einzuhalten.

„Was ist das für ein Bündnis? Wie kann man so in der Nato zusammen sein?" Diese Fragen richtete er während einer Rede in der Provinz Burdur an die USA.

Die USA hätten den PKK/YPG-Terroristen rund „23.000 Lkw-Ladungen" an Waffen über den Irak zukommen lassen – und das „umsonst". Die Türkei bekäme dagegen nicht mal gegen Geld die benötigten Waffen, beklagte Erdoğan.

Die Türkei warte weiter auf die Erfüllung des Abkommens zur nordsyrischen Provinz Manbidsch. Diese müsse so schnell wie möglich von den PKK/YPG-Terroristen befreit, und wie versprochen, den Einheimischen übergeben werden.

Der Manbidsch-Fahrplan zwischen der Türkei und den USA sieht einen Abzug der PKK/YPG-Terroristen aus der Stadt vor. Dadurch soll die Bedrohung für die Türkei abgewendet und die Region stabilisiert werden.

Länder aus „Tausenden Kilometer Entfernung" führten Angriffe in Syrien durch, während es eigentlich die Türkei sei, die sich durch ihre 911 Kilometer lange Grenze zum Bürgerkriegsland in ständiger Gefahr befinde, so Erdoğan.

Die Türkei sei weiterhin entschlossen, gegen die Terrorbedrohung im Nachbarland anzukämpfen, „wenn nicht heute, dann morgen – wenn nicht morgen, dann den Tag danach, aber auf jeden Fall sehr bald", versprach der Präsident.

Mitte Dezember hatte Washington den Abzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt, nachdem sich Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein US-Amtskollege Donald Trump über eine bevorstehende türkische Operation gegen die PKK/YPG in Nordsyrien unterhalten hatten.

Die USA haben derzeit rund 2000 Soldaten in Syrien stationiert, offiziell als Berater und Trainer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die zahlenmäßig von der Terrororganisation PKK/YPG dominiert werden.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

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