Bei einem Treffen der regierenden AK-Partei sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan, dass die Freie Syrische Armee (FSA) eine nationale, aber zugleich auch multiethnische Gruppierung sei, die sich aus der syrischen Bevölkerung zusammensetze. Sie hätten das gemeinsame Ziel, in Freiheit in ihrer Heimat leben zu können.
Die FSA kämpfe für ihre Heimat – man dürfe sie nicht als Terrorgruppe diffamieren, so wie es einige täten. Diese müssten sich „hinsetzen und nachdenken".
Die FSA führe ihren Kampf im Rahmen der türkischen „Operation Olivenzweig" trotz 16 Märtyrern und über 100 Verletzten „heroisch" fort. Erdoğan verglich den Freiheitskampf der FSA mit dem der Türkei nach dem Ersten Weltkrieg, die zur Ausrufung der Türkischen Republik geführt hatte.
Im Vorfeld hatten Politiker der oppositionellen „Republikanischen Volkspartei" (CHP) die „Freie Syrische Armee" mit Terroristen verglichen und die Zusammenarbeit mit den Gruppierungen unter der FSA-Fahne kritisiert.
Eren Erdem von der CHP in Istanbul hatte die FSA-Elemente als ein „Rudel von Hunden" bezeichnet. Der CHP-Vorsitzende Kemal Kılıçdaroğlu hatte behauptete, dass sich das türkische Militär in der Afrin-Operation hinter der FSA „verstecke".
Erdoğan betonte, dass das türkische Militär und die FSA-Kämpfer weiterhin entschlossen gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit angehen würden.
„Wir kämpfen nicht nur für die Rechte unseres Landes, sondern auch für die Rechte unserer Nachbarn - der Unschuldigen und Leidenden. Wir haben kein Auge auf das Territorium anderer. Wir werden nicht aufhören, bis unsere syrischen Brüder und Schwestern nach Hause sicher zurückkehren können", sagte er.
Die türkischen Streitkräfte (TSK) haben am 20. Januar zusammen mit der Freien Syrischen Arme (FSA) die „Operation Olivenzweig" gestartet, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet. Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.
Die türkischen Streitkräfte verwenden bei der Offensive vermehrt eigene Waffen, die aus nationalen Rüstungsprojekten hervorgegangen sind. Durch die Zielmarkierungen nach der Aufklärungsarbeit unbemannter Drohnen, ist es dem türkischen Militär möglich, präzise sowie zeitnahe Luft- und Artillerieschläge zu steuern. Da man bei den Bombardierungen den Stadtkern von Afrin ausschließt, werden zivile Opfer weitgehend vermieden. Dies liegt im Interesse der Türkei und wird von staatlicher Seite immer wieder betont.
Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomie Gebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.
Die PYD/YPG stellt nicht nur eine Bedrohung gegen andere Volksgruppen dar, sondern auch für kurdische Bevölkerungsteile, die sich dem Machtanspruch der PKK-Ableger nicht unterordnen wollen. Zwangsrekrutierungen, Verhaftungen oder Enteignung stehen in den PYD/YPG-Gebieten auf der Tagesordnung. Nach außen hin versucht die Propagandamaschine in der selbsternannten „Autonomen Region Rojava" ein rein positives Bild zu vermitteln. Es soll den Anschein einer demokratischen Ordnung inmitten einer krisengeschüttelten Region erweckt werden. Die westlichen Medien spielen bei der Verbreitung dieses verzerrten Bildes eine maßgebliche Rolle. Ferner entsteht so ein falscher Eindruck von den syrischen PKK-Ablegern.