Der türkische Geheimdienst hat im Sudan einen Geschäftsmann festgenommen, der als "Schatzmeister" der verbotenen Bewegung des Predigers Fetullah Gülen gedient haben soll. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag berichtete, wurde Mehmduh Cikmaz zu einem nicht genannten Zeitpunkt vom MIT bei einem gemeinsamen Einsatz mit dem sudanesischen Nachrichtendienst NISS gefasst.
Nach einer Befragung vor Ort sei Cikmaz in die Türkei gebracht worden, berichtete Anadolu weiter. Demnach floh Cikmaz im Januar 2016 in den Sudan, von wo aus er weiter Geldtransfers für die Gülen-Bewegung organisiert habe. Die Sekte wird für den gescheiterten Militärputsch in der Türkei vom Juli 2016 verantwortlich gemacht. Ihr Gründer Gülen, der im Exil in den USA lebt, bestreitet bis heute jede Verwicklung - trotz erdrückender Faktenlage.
Seit dem Putschversuch hat die türkische Regierung zehntausende mutmaßliche Mitglieder der Bewegung festnehmen und aus dem Staatsdienst entfernen lassen. Zudem dringt sie darauf, dass die Gülen-Schulen im Ausland geschlossen werden. Laut Anadolu hat der Geheimdienst eine spezielle Abteilung zur Suche nach Gülenisten im Ausland gebildet. Ankara wirft besonders Deutschland vor, ihnen Zuflucht zu gewähren.