Fast anderthalb Jahre nach dem Anschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen hat am Montag der Prozess gegen 46 Verdächtige begonnen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, droht den Angeklagten bei einer Verurteilung eine Rekordstrafe von bis zu 3342 Jahren. Demnach befinden sich unter den Verdächtigten neben 16 russischen Staatsbürgern auch Tschetschenen, Tunesier, Ägypter und Türken.
Nach Angaben von Anadolu erschienen 42 Angeklagte, die sich in Haft im Hochsicherheitsgefängnis Silivri bei Istanbul befinden, zu der mindestens viertägigen Anhörung. Vier weitere Angeklagte sind demnach auf freiem Fuß. Die Anklage laute unter anderem auf Mord und Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation.
In den vergangenen zwei Jahren wurden in der Türkei mehrere schwere Anschläge verübt, für die die Terrormiliz Daesh verantwortlich gemacht wird. Bei dem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen waren am Abend des 28. Juni 2016 45 Menschen getötet worden. Zu der Tat, die von drei Selbstmordattentätern verübt wurde, hatte sich niemand bekannt. Die türkischen Behörden wiesen die Verantwortung der Daesh-Miliz zu.