Die bulgarische St. Stefan Kirche aus dem 19. Jahrhundert ist eines der jüngsten Restaurationsprojekte der Türkei. Das auch als „Eiserne Kirche" bekannte Gotteshaus wird am 7. Januar offiziell wieder eröffnet. Unter den erwarteten Gästen befinden sich auch Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow.
Es ist die einzige Kirche, die hauptsächlich aus Gusseisen besteht. Die Restaurationsarbeiten begannen vor sieben Jahren im Rahmen eines von der Türkei und Bulgarien mitfinanzierten Projekts die Restaurationsarbeiten.
Die Kirche befindet sich in Balat, einem historischen Viertel am Ufer des Goldenen Horns von Istanbul. Behörden zufolge sollen bereits rund 90 Prozent der Restaurierungsarbeiten abgeschlossen sein. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Ihlas sagte Vasil Liaze, Leiter einer kirchlichen Stiftung, dass die Restaurierung 16 Millionen türkische Lira koste und die Türkei ihrerseits 15 Millionen bereitgestellt habe.
Als ein herausragendes Symbol des bulgarisch-orthodoxen Glaubens wurde die Kirche 1898 an Stelle einer Holzkirche gebaut, die bei einem Brand zerstört worden war.
Die einzelnen – insgesamt 500 Tonnen schweren - Bauelemente sind zwischen 1893 und 1896 von Rudolph Philipp Waagner in Wien gefertigt und über die Donau und das Schwarze Meer nach Istanbul verschifft worden. Die Kirche wurde am 8. September 1898 von Josef I. dem heiligen Stephanus geweiht.
Mit ihren drei Kuppeln und ihrer reichen Außendekoration sticht die Kirche zwischen den vielen anderen orthodoxen Kirchen in Istanbul deutlich hervor. Die Sechs Glocken im Turm der Kirche waren seinerzeit aus dem russischen Jaroslawl gebracht worden - aber nur zwei haben den Lauf der Zeit überstanden.
Seitdem die „Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei" (AK-Partei) im Jahr 2002 an die Macht kam, bemüht sich die Türkei um die Wiederherstellung der Rechte religiöser Minderheiten sowie der Restauration der Gebetshäuser von Minderheiten – darunter befinden sich Assyrer, Juden, Griechen und viele andere Minderheiten. Viele der Eigentümer von Glaubensgemeinschaften wurden bereits den Besitzern zurückgegeben - Jahrzehnte nachdem sie vom türkischen Staat konfisziert worden waren.
Die Regierung ist weiterhin bemüht, verlassene und runtergekommene historische Gebäude wiederherzustellen. Im Jahr 2013 ist der bulgarisch-orthodoxen Gemeinschaft ein 59.000 Quadratmeter großes Grundstück im Zentrum von Istanbul ausgehändigt worden das einst zur von der bulgarisch-orthodoxen Kirche verwaltet wurde.